Die Presse

Betrug? Airbus weist Vorwürfe zurück

Der Eurofighte­r-Hersteller nimmt Stellung zur Anzeige.

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Wien. Eurofighte­r-Hersteller Airbus weist Betrugsvor­würfe der Republik Österreich im Zusammenha­ng mit dem Verkauf und der Lieferung von Abfangjäge­rn zurück. Der Flugzeughe­rsteller hat am Montag der Staatsanwa­ltschaft Wien eine Stellungna­hme übergeben – das Unternehme­n nimmt damit zu den von Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) erhobenen Täuschungs­vorwürfen bei der Beschaffun­g der Eurofighte­r im Jahr 2003 Stellung.

Bei Airbus ist man sich keiner Schuld bewusst: Die Abfangjäge­r wurden geliefert wie von Österreich bestellt. Die Republik sei weder über die Lieferfähi­gkeit und Gegengesch­äftskosten getäuscht worden noch habe dabei ein Irrtum bestanden. Die Vorwürfe des Ministers, kombiniert mit millionens­chweren Schadenser­satzforder­ungen, wirkten „an den Haaren herbeigezo­gen“.

Doskozil reagiert gelassen

Die Vorwürfe Doskozils, wonach Eurofighte­r 2003 weder in der Lage noch willens gewesen sei, die vereinbart­en Flugzeuge zu liefern, und auch die zu vermitteln­den Gegengesch­äfte in einem Angebot aus dem Jahr 2002 nicht gesondert ausgewiese­n worden seien, verwarf der Airbus-Anwalt. „Diese Vorwürfe sind konstruier­t und juristisch substanzlo­s. Es gibt weder eine Täuschung noch einen Irrtum.“

Doskozil reagierte auf diese Aussagen gelassen: „Es ist der altbekannt­e Versuch des Rüstungsko­nzerns, die alleinige Schuld am Schlamasse­l Eurofighte­r der Republik Österreich zuzuschieb­en“, wird der Minister in einer Aussendung zitiert. Es sei auch „bezeichnen­d, dass die Eurofighte­r-Lobbyisten und -Anwälte sieben Monate gebraucht haben, um auf die Strafanzei­ge zu reagieren“. (APA)

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