Frisches Blut für ein altgedientes Gewerbe
Ausbildung. Logistikunternehmen werben mit umfangreichen Lehrlingsprogrammen um künftige Fachkräfte.
Wien. Mit dem Ende der Schulferien kam es in den vergangenen Wochen auch in den heimischen Logistikunternehmen wieder zu einer „Blutauffrischung“. 69 neue Lehrlinge begannen bei Gebrüder Weiss an seinen Standorten in Österreich, Deutschland und der Schweiz ihre Ausbildung, 120 Nachwuchstalente versammelten sich Anfang September bei der Young.Stars Academy von DB Schenker in Frankenfels in Niederösterreich. Die ÖBB haben heuer sogar 566 neue Berufsaspiranten aufgenommen und verzeichnen mit derzeit insgesamt 1900 Jugendlichen einen neuen Lehrausbildungsrekord.
Bei den ÖBB sind die Ausbildungsmöglichkeiten mit 22 Lehrberufen auch am breitesten gestreut, wobei die Sparten Metalltechnik und Maschinenbau, Elektrotechnik und Elektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnologie als besonders zukunftsträchtig gelten. In den vergangenen Jahren versucht man dort auch verstärkt, weibliche Lehrlinge für einen technischen Beruf zu begeistern, „unter anderem durch die Präsentation unseres Unternehmens beim Wiener Töchtertag oder durch die Teil- nahme der ÖBB-Lehrwerkstätten am Girls’ Day in den Bundesländern“, sagt Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG. Bis 2021 sollen zudem rund 67,5 Millionen in neue Lehrwerkstätten und Lehrlingsheime fließen.
Fachwissen und soziale Kompetenz
DB Schenker bietet die drei Lehrberufe Speditionskaufmann, Betriebslogistikkaufmann und Speditionslogistiker an, bei Gebrüder Weiß kommen zu diesen weitere drei Ausbildungen – zum IT-Techniker, Bürokaufmann und Berufskraftfahrer – hinzu.
Alle drei Unternehmen legen neben dem entsprechenden Fachwissen in Theorie und Praxis auch großen Wert auf eine Entwicklung der persönlichen und sozialen Kompetenzen. Gebrüder Weiss veranstaltet beispielsweise jährlich ein Lehrlingscamp, bei dem die Teilnehmer im Rahmen von sportlichen Aktivitäten und Workshops das Teambuilding üben können, DB Schenker geht mit seiner Young.Stars Academy ähnliche Wege. Bei den ÖBB stehen ebenfalls soziale Projekte auf dem Programm. (ebe)