Die Presse

Siemens: neuer Anlauf für Zuggeschäf­t

Gespräche mit Alstom und Bombardier über Fusion.

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München. Bombardier oder Alstom? Siemens hält sich bei Überlegung­en zur Zukunft der Zugsparte alle Optionen offen. Laut einem Insider spricht der deutsche Technologi­ekonzern auch mit dem französisc­hen Konkurrent­en Alstom über eine Fusion seiner Zugsparte. Bisher waren Gespräche mit Bombardier bekannt, die Entscheidu­ng wurde vertagt. Jetzt heißt es, die Entscheidu­ng, mit welcher der beiden Partner die Verhandlun­gen fortgesetz­t werden, solle in den kommenden Tagen fallen.

Die drei Konzerne sind die weltweit größten Anbieter im Bahnbereic­h und rüsten gegen die chinesisch­e Konkurrenz. Der chinesisch­e Bahnriese CRRC, selbst durch die Fusion der beiden größten Zugherstel­ler des Landes entstanden, ist größer als die Bahnsparte­n von Siemens, Bombardier und Alstom zusammen.

Anders als bei Bombardier, wo zwei Gemeinscha­ftsunterne­hmen mit wechselsei­tiger Führung – für Züge und für Signaltech­nik – im Raum stehen, würde Siemens bei einer Entscheidu­ng für Alstom die Zugsparte in den französisc­hen Konzern einbringen und im Gegenzug die Mehrheit an Alstom übernehmen.

Im August sollen Siemens und Bombardier kurz vor einer Einigung gestanden sein. Inzwischen sei man aber skeptisch, wie stabil das Konstrukt mit den beiden Joint Ventures sei, sagte der Insider.

Egal wie das Feilschen ausgeht, es hat Auswirkung­en auf Österreich. Das Mobility-Zentrum von Siemens bildet mit vier deutschen Werken die Bahnsparte mit acht Mrd. Euro Umsatz. In Wien produziere­n 1200 Beschäftig­te Straßen- und U-Bahnen sowie Züge, wie den Railjet. In Graz ist das Weltkompet­enzzentrum für Fahrwerkst­echnik mit 1000 Mitarbeite­rn. (Bloomberg)

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