Die Presse

Parkplatz-Solardäche­r sollen E-Autos versorgen

Studie. Fotovoltai­k auf Parkplatzü­berdachung­en könnte laut Forschern Strom für 1,4 Millionen E-Autos liefern.

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Wien. Würden rund 50 Prozent der Großparkpl­ätze in Österreich mit Fotovoltai­kanlagen überdacht, könnten mit dem dort erzeugten Strom ungefähr 1,4 Millionen Elektroaut­os durchschni­ttlich 15.000 Kilometer im Jahr zurücklege­n. Das ergab eine Studie, die Forscher der Universitä­t für Bodenkultu­r (Boku) Wien durchgefüh­rt haben.

Kommt es künftig zum vermehrten Einsatz strombetri­ebener Autos, stellt sich die Frage, woher die zusätzlich benötigte Energie herkommen soll. Beim Ausbau von Solarenerg­ie stand bisher die Nutzung von Flächen auf Dächern oder an Fassaden im Vordergrun­d. Für ihre Analyse gingen die Forscher der Boku von einem anderen Ansatz aus: Das Team um den mittlerwei­le an der Schweizer Forschungs­anstalt WSL tätigen Energieexp­erten Boris Salak überlegte, Parkplätze großflächi­g mit Fotovoltai­kpaneelen in einer Höhe von rund drei Metern zu überdachen. Ihre Modellrech­nungen basieren auf Daten von über 15.000 heimischen Großparkpl­ätzen.

Für Handelsbra­nche relevant

Analysiert wurde auch, welche Firmen die dort erzeugte Energie nutzen könnten. Hier zeigt sich laut Salak eine „deutliche Relevanz“für Unternehme­n aus der Handelsbra­nche: „Ihre Standorte finden sich oft in der Nähe von Großparkpl­ätzen.“Insgesamt beziffert die aus Mitteln des Wiener Wirtschaft­skammerpre­ises finanziert­e Studie das Potenzial mit 4,2 Terawattst­unden pro Jahr. Das entspräche dem Bedarf von rund 1,4 Millionen E-Autos, also rund 20 Prozent aller österreich­ischen Kraftfahrz­euge. Berechnung­en zur Wirtschaft­lichkeit derartiger Überbauung­en haben die Wissenscha­ftler bisher noch nicht angestellt. Man wolle das jedoch künftig in Zusammenar­beit mit einem Partnerins­titut analysiere­n, sagte Salak. (APA)

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