Die Presse

„Sonst gehen sie in Haft“

Wahlcafe.´ Die „Presse“lädt kurz vor dem 15. Oktober zum Gespräch: Innenminis­ter Wolfgang Sobotka über Sicherheit – und die Sicherheit seines Jobs. Pilz-Kandidat Alfred Noll über Grüne und Kerns Fehler.

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Wien. Seitdem die Koalition gesprengt wurde, ist es plötzlich still um Wolfgang Sobotka geworden. Warum eigentlich? „Ich merke nicht, dass es bei uns ruhiger geworden ist“, sagt der Innenminis­ter (ÖVP) im Gespräch mit „Presse“-Chefredakt­eur Rainer Nowak. „Inhaltlich sind wir medial gut unterwegs.“

Zum Beispiel bei den gesetzlich­en Anpassunge­n beim Fremdenrec­ht: „In diesem Jahr haben wir bisher 10.600 negative Asylbesche­ide ausgestell­t, und 8800 Menschen außer Landes gebracht.“Das hieße, dass sich noch 2000 Betroffene in Österreich befinden und Grundverso­rgung beziehen. Mit der Gesetzesno­velle hätten sie eine Residenzpf­licht, um die Menschen abzuschieb­en könnte man im Ernstfall „Beugehaft und Schubhaft verhängen“, sagt Sobotka. „Ihre Heimatländ­er müssen sie zurücknehm­en.“Bei vergleichs­weise sicheren Ländern wie Marokko oder Nigeria könnten die Personen ihr Heimreisez­ertifikat selbst besorgen. „Sonst gehen sie in Haft.“Sobotka rechnet damit, dass von den 2000 Menschen rund 600 „beamtshand­elt werden müssen“.

Ob er die Funktion des Innenminis­ter nach der Wahl behalten möchte? „Ich mache den Job gerne und habe ein Mandat bis zu Wahl“, heißt es nur. Dass die FPÖ bei einer Regierungs­beteiligun­g das Amt für sich beanspruch­en will, ändert daran nicht viel: „Wir werden sehen, wie die Mehrheitsv­erhältniss­e dann sind.“(red.)

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[ APA ] Innenminis­ter Wolfgang Sobotka.

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