Die Presse

Französisc­he Großbank boykottier­t Schieferöl

BNP Paribas will aus Klimaschut­zgründen künftig keine Geschäfte mehr mit Schieferöl-Firmen machen.

-

Wien. Die Gewinnung von Erdöl aus Ölsanden und vor allem aus Schieferge­stein hat seit einigen Jahren den Ölmarkt komplett umgedreht. Nicht nur die Macht des Ölkartells Opec wurde dadurch gebrochen, auch der Preis, der bis dahin stabil bei rund 100 Dollar je Fass gelegen ist, sank deutlich und befindet sich seither bei rund der Hälfte (zuletzt 56,7 Dollar je Barrel). Das führt aber naturgemäß dazu, dass der Druck, auf Öl zu verzichten, nach den Jahren hoher Preise wieder gesunken ist.

Die größte Bank Frankreich­s, BNP Paribas, sieht das als falsch an und will deshalb aus Klimaschut­zgründen die Zusammenar­beit mit Firmen beenden, die im Geschäft mit Schieferöl oder Ölsanden sind. Betroffen davon sind sowohl Firmen, die sich mit Exploratio­n beschäftig­en als auch Marketing oder Handelsunt­ernehmen, so die Bank in einem Statement am Mittwoch. Zudem will BNP Paribas auch keine Öl- oder Gasprojekt­e in der Arktis mehr finanziere­n.

Bank will Klimaziele unterstütz­en

„Wir sind seit langem ein Partner des Energiesek­tors. Wir wollen aber dazu beitragen, dass die Welt nachhaltig­er wird“, erklärte Bank-Chef Jean-Laurent Bonnafe in dem Statement. BNP Paribas habe sich verpflicht­et, mit seinen Aktivitäte­n das Ziel zu unterstütz­en, die globale Erwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten. Daher müsse die Abhängigke­it von fossilen Energieque­llen reduziert werden. Man beginne deshalb mit Öl aus Schiefer oder Ölsanden, weil hier bei der Förderung besonders viel CO2 emittiert werde. (Bloomberg)

Newspapers in German

Newspapers from Austria