Varta setzt sich sehr hohes Ziel
IPO. Der Mikrobatteriehersteller will beim Börsedebüt bis zu 233 Mio. Euro erlösen.
Frankfurt/Wien. An der Frankfurter Börse geben sich die Newcomer die Klinke in die Hand: Nach dem Hersteller von Batteriesystemen für E-Busse und Industriefahrzeuge, Voltabox, der sein Börsedebüt am Freitag feiert, und noch vor Hellofresh plant der Mikrobatterienhersteller Varta das Listing.
Die zur Montana Tech von Investor Michael Tojner gehörende Firma strebt beim zweiten Anlauf eine höhere Bewertung an. Im Vorjahr wurde der Börsegang mangels Interesse auf Eis gelegt. Die Preisspanne wurde mit 15 bis 17,50 Euro je Aktie fixiert, teilte Varta mit. Damit könnte das IPO (Initial Public Offering) 224,3 bis 232,9 Mio. Euro einspielen. Die Marktkapitalisierung würde 594 bis 668 Mio. Euro betragen.
Die Zeichnungsfrist begann am Mittwoch und endet voraussichtlich am 24. Oktober. Ab 25. Oktober sollen die Aktien in Frankfurt im regulierten Markt (Prime Standard) gehandelt werden.
Der Produzent von Knopfzellen für Hörgeräte und Kopfhörer plant eine Kapitalerhöhung von rund 150 Mio. Euro durch die Emission von bis zu zehn Millionen neuen Aktien. Zudem ist eine Sekundärplatzierung von drei Millionen Altaktien sowie eine Mehrzuteilungsoption bis zu 1,95 Millionen Altaktien vorgesehen. Bei vollständiger Ausübung würde der Streubesitzanteil rund 38 Prozent erreichen.
Tojner ist mit seiner Schweizer Holding Montana Tech Alleineigentümer von Varta. Er will nach dem Börsengang die Mehrheit behalten. Der Bruttoemissionserlös von 150 Mio. Euro soll großteils dem Ausbau der Produktionskapazitäten der operativen Töchter dienen, überwiegend in Deutschland. „Wir haben im ersten Halbjahr sehr starke Ergebnisse vorgelegt“, sagte Varta-Chef Herbert Schein. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 120 Mio. Euro, der Betriebsgewinn erhöhte sich um 90 Prozent auf rund 19,4 Mio. Euro.
Konzern wurde zerschlagen
Die 120 Jahre alte Varta war bis 2007 schon börsenotiert. Die Industriellenfamilie Quandt verkaufte das Autobatterien-Geschäft an den US-Zulieferer Johnson Controls, die Haushaltsbatterien gingen an Spectrum Brands. (eid/ag)