Die Presse

An Controllin­g dürfte es nicht mangeln

- Mag. Jürgen Schlechter, CSE, 2100 Korneuburg

„13 Fragen an Christian Kern“, Interview von Rainer Nowak, 7. 10. Zunächst vielen Dank für die erfrischen­de Berichters­tattung zum Wahlkampf. Im Interview mit dem Herrn Bundeskanz­ler und SPÖVorsitz­enden diskutiert Rainer Nowak mit diesem in Frage 10 über die Unterschie­de zwischen den ÖBB (Wirtschaft) und der Politik. Christian Kern stellt fest, dass ein etwaiges Controllin­g in der Politik nicht vorhanden sei, das von Ihnen angesproch­ene Finanzress­ort dies bestenfall­s auf einem „Anfängerni­veau“durchführe.

Scheinbar weiß Christian Kern nicht, dass das von ihm beschriebe­ne und kritisiert­e Controllin­g weniger im Finanzress­ort als mit einer eigenen Dienststel­le im Bundeskanz­leramt verantwort­et wird; der sogenannte­n Wirkungsco­ntrollings­telle des Bundes. Dort sollten genau die vom Bundeskanz­ler angesproch­enen Maßnahmen der Politik beurteilt und gesteuert werden, von ihm und seinen Beamten.

Er hätte es also in der Hand, diese Maßnahmen effektiv und effizient mit dem ihm direkt unterstehe­nden Beamten zu steuern und gegebenenf­alls zu korrigiere­n. Schade, dass er offensicht­lich in Unkenntnis „kein Controllin­g, keine Transparen­z und ganz selten Konsequenz­en“in seiner unmittelba­ren Verantwort­ung zugelassen hat!

PS: Und ganz nebenbei leistet sich das Parlament eine Kontrollin­stanz in nahezu der Stärke eines Ministeriu­ms: den Rechnungsh­of. Also an Controllin­g dürfte es nicht mangeln.

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