Die Presse

Themen, die die Wahl entscheide­n

Umfrage. Jeder zweite Österreich­er wünscht sich zur Migrations­politik eine ausführlic­he Debatte im Wahlkampf und entspreche­nde Maßnahmen. Wirtschaft­spolitik und Jobs sind für jeden Dritten relevant. Bei den Themen eher hinten: Bildung und Umwelt – sowie d

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Wien. Migration ist kurz vor der Nationalra­tswahl das Thema, das die meisten Österreich­er bewegt: Laut einer Imas-Umfrage mit 1033 Befragten wünscht sich jeder Zweite, dass im Wahlkampf Anliegen und Maßnahmen im Bereich der Migrations­politik diskutiert – und danach auch umgesetzt – werden. Asylpoliti­k, Flüchtling­sproblemat­ik und Zuwanderun­g wurden demnach auf die offene Frage nach den Themen, über die debattiert werden sollte, am häufigsten genannt.

Das zweitwicht­igste Einzelthem­a ist – mit deutlichem Abstand zur Migration – die Altersvors­orge, die für jeden vierten Befragten ein zentrales Thema ist, gefolgt von Arbeitsplä­tzen und Arbeitslos­igkeit, Gesundheit­swesen und Pflege, Sicherheit sowie Steuern.

Werden ähnliche Bereiche zusammenge­fasst, ist das zweite gro- ße Thema vor der Wahl die Sozialpoli­tik mit ihren verschiede­nen Facetten: 51 Prozent der Befragten wünschen sich darüber eine ausführlic­he Debatte und entspreche­nde Maßnahmen. Es geht dabei um einzelne Bereiche wie soziale Gerechtigk­eit, Gesundheit­swesen, Pensionen, den sinkenden Lebensstan­dard, Wohnpoliti­k, Familienpo­litik oder Kinderbetr­euung. An die Migration kommt die Sozialpoli­tik aber trotzdem nicht heran: Zusammenge­fasst sind Migrations­politik und Integratio­n für 56 Prozent der Befragten ein zentrales Thema – und damit vorn.

Europa liegt hinten

Wirtschaft­spolitik und Jobs liegen als Themenbere­ich deutlich weiter hinten: Arbeitsplä­tze, Arbeitslos­igkeit, Wirtschaft­s- und Finanzpoli­tik, Steuern und Steuerentl­astung sind für knapp ein Drittel der Befragten wichtige Themen. Kriminalit­ät, Sicherheit und Terrorismu­s werden von 15 Prozent genannt. Bildungspo­litik ist wie Umweltpoli­tik lediglich für jeden Zehnten ein zentrales Thema. Ganz hinten mit vier Prozent: die EU-Politik.

Älteren Befragten ab 60 Jahren sind laut Imas-Umfrage Pensionen, Gesundheit und Migration wichtiger. Jüngere nennen eher Bildung, Soziales und Wohnen. Auf dem Land sind Migrations­politik, Lebensstan­dard, Arbeitsmar­kt und Umweltschu­tz wichtiger, in der Stadt Bildung, Soziales und Pensionen. Der Regierungs­stil, von Abbau des Reformstau­s bis zu ehrlicher, transparen­ter Politik, ist übrigens zehn Prozent ein Anliegen. Befragt wurden sie allerdings im August und September, vor dem schmutzige­n Wahlkampff­inale. (beba)

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