Eurofighter-Crash am spanischen Nationalfeiertag
Die Typhoon hatte die Parade in Madrid überflogen und zerschellte beim Landeanflug in Südspanien.
Albacete/Madrid. Just am gestrigen Nationalfeiertag und vor dem Hintergrund der Staatskrise um die mögliche Trennung Kataloniens von Spanien ist ein spanischer Kampfjet, Eurofighter Typhoon, nach dem Überflug der großen Militärparade in Madrid abgestürzt. Er knallte kurz nach Mittag (Ortszeit) aus unbekannter Ursache in der Nähe des Luftwaffenstützpunkts Llanos de Albacete im Südosten Spaniens in ein Feld in der Nähe von Häusern. Der Pilot starb; dass er nicht per Schleudersitz aussteigen konnte, deutet auf einen plötzlichen, sehr starken Höhenverlust beim Landeanflug hin.
Die Parade war von König Felipe VI. als Oberbefehlshaber der Streitkräfte abgenommen worden. Zuvor hatte sich die Katalonienkrise etwas entspannt, nachdem der katalanische Regionalpräsident, Carles Puigdemont, am Dienstagabend zwar eine Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet, aber kurz danach für suspendiert erklärt hatte, da er einen „Dialog mit der Zentralregierung“anstoßen wolle. Madrid will die Abspaltung mit allen Mitteln verhindern und droht mit Aufhebung der Autonomierechte der Region.
Typhoon-Crash-Häufung in Spanien
In Europa sind Typhoons in den Luftwaffen Spaniens, Großbritanniens, Italiens, Deutschlands und (noch) Österreichs. Die Mitte der 2000er eingeführten Jets haben mit nun neun zum Teil tödlichen Vorfällen (einer bei einem Kriegseinsatz) eine im Vergleich auffallend problemarme Einsatzhistorie. Vier davon (gesamt drei Tote) trugen sich indes in Spanien zu. Im September fiel eine Typhoon der Italiener bei einer Flugshow ins Meer. (red./wg)