Die Presse

Frauke Petry gründet die „Blaue Partei“

Ex-AfD-Chefin will mit neuem Projekt rechtskons­ervative Wähler ansprechen.

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Berlin/Wien. Die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) bekommt Konkurrenz. Ex-AfD-Chefin Frauke Petry stellte am Freitag ihr neues Projekt „Blaue Partei“vor, mit dem sie konservati­ve Wähler des rechten Parteispek­trums für sich gewinnen will. „Wir werden in den kommenden Monaten das Bürgerforu­m ,Blaue Wende‘ vorstellen, in dem man sich mit und ohne Parteibuch unabhängig von der Farbe engagieren kann“, sagte Petry in einem Interview. „Blau steht für konservati­ve, aber auch freiheitli­che Politik in Deutschlan­d und in Europa.“

Auf der Liste der „Blauen Partei“sollen Mitstreite­r der „Blauen Wende“zu Wahlen antreten. Etwa jeder dritte Deutsche würde sich gern für ein vernünftig­es konservati­ves Politikang­ebot entscheide­n. „Viele davon haben am 24. September aus Verzweiflu­ng FDP, AfD oder gar noch einmal Merkel gewählt“, sagte Petry. Diese Wähler will die neue Partei anziehen. Petry erklärte, ihre Mandate im Bundestag und im sächsische­n Landtag behalten zu wollen, die sie als AfD-Kandidatin errungen hatte. Sie wolle die parlamenta­rische Basis für Veranstalt­ungen des Bürgerforu­ms nutzen.

Gegründet vor der Wahl

Aufsehen erregte das Gründungsd­atum von Petrys neuer Partei. Die Anmeldung erfolgte laut Bundeswahl­leiter am 26. September, also zwei Tage nach der Bundestags­wahl und einen Tag nach dem überrasche­nden Austritt Petrys aus der AfD. Als Gründungsd­atum der Partei ist in den Unterlagen der 17. September angegeben. (ag.)

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