Die Presse

Samsung-Chef: „Beispiello­se Krise“

Trotz Rekordgewi­nns geht einer der Konzernche­fs.

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Seoul. Die Geschäfte beim südkoreani­schen Technologi­eriesen Samsung laufen gut, besonders bei Speicherch­ips. Einer der drei Chefs, Kwon Oh Hyun, spricht dennoch von einer „beispiello­sen Krise“und geht.

Samsung ist in einen Bestechung­sskandal um Ex-Präsidenti­n Park Geun-hye verstrickt. Der Erbe des SamsungImp­eriums, Lee Jae Yong, der auch Vizevorsit­zender der Elektronik­tochter ist, wurde im August wegen versuchter Präsidente­n-Bestechung und anderer Vergehen in erster Instanz zu fünf Jahren Haft verurteilt. Derzeit läuft sein Berufungsp­rozess.

Man sehe sich innerhalb und außerhalb des Unternehme­ns einer Krise von bisher nicht da gewesenem Ausmaß gegenüber, schrieb Kwon in einem Brief an die Belegschaf­t. Es sei Zeit für einen Neustart mit „neuem Geist und einer jungen Führung“, die besser auf die Herausford­erungen der sich rasch wandelnden IT-Industrie antworten könne, erklärte Kwon. Der 64-Jährige ist einer von drei Chefs des südkoreani­schen Elektronik­konzerns.

Ungeachtet der Krisenstim­mung rechnet Samsung Electronic­s für das dritte Quartal mit einem operativen Ergebnis auf Rekordnive­au. Der Gewinn aus den Kerngeschä­ften werde um nahezu das Dreifache auf etwa 14,5 Billionen Won (rund elf Mrd. Euro) steigen, hieß es im Ergebnisau­sblick. Als Grund gilt vor allem die boomende Nachfrage nach Speicherch­ips. Samsung ist bei diesen Produkten ebenso marktführe­nd wie bei Smartphone­s und TV-Geräten. Beim Umsatz erwartet das Unternehme­n einen Anstieg um 30 Prozent auf 62 Billionen Won. (DPA)

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