Weltcupauftakt: Start in den Winter der Wiedergutmachung
Ski. Leistungsträgerinnen wie Anna Veith sind wieder dabei, die Trainingsgruppen wurden optimiert – die ÖSV-Damen wollen jetzt zurückschlagen.
Sölden. Erstmals seit 1998 haben Österreichs Skidamen im vergangenen Winter den Nationencup nicht gewonnen. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel zürnte ob des gewaltigen Rückstands von fast Tausend Punkten auf die Italienerinnen, an Podestplätzen war es gar die schlechteste Weltcupsaison seit über 20 Jahren. Die Gründe in Kürze: Ein Generationswechsel sowie eine höchst hartnäckige Verletzungsserie.
Doch Besserung ist in Sicht. Siegläuferinnen sind wieder fit, die mannschaftliche Dichte dürfte zugenommen haben. Beim Riesentorlauf am Samstag in Sölden werden die ÖSV-Damen mit den Podestplätzen zwar noch nichts zu tun haben – Eva-Maria Brem, Anna Veith und Michaela Kirchgasser fehlen beim Weltcupauftakt –, für die weitere Saison gibt sich Cheftrainer Jürgen Kriechbaum aber zuversichtlich: „Wir sind in keiner Disziplin Mitfavoritinnen, stehen jetzt aber in der Breite ganz gut da.“
Zuversicht ist vor allem wegen Anna Veith angesagt, die Salzburgerin ist nach ihrer neuerlichen Knieoperation deutlich besser unterwegs als noch im Vorjahr. Wie Speedspezialistin Cornelia Hütter wird sie wohl im Dezember in Lake Louise loslegen können. Brem und Kirchgasser sollen spätestens in Killington zurückkehren, Slalomspezialistin Carmen Thalmann ist schon für Sölden ein Thema, bei Mirjam Puchner (WM-Silber Abfahrt) wird es noch dauern. Im Speedbereich kehren mit Hütter und Veith aber ohnehin Siegläuferinnen zurück, auch Stephanie Venier, Christine Scheyer, Tamara Tippler, Ramona Siebenhofer und Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer kennen das Gefühl auf dem Stockerl.
In Sölden sollte am ehesten die Vorjahres-Vierte Stephanie Brunner die Kohlen aus dem Feuer holen, ein Podest beim Saisonauftakt wäre ob der Favoritinnen Tessa Worley, Mikaela Shiffrin, Viktoria Rebensburg und den straken Italienerinnen rund um Sofia Goggia aber sensationell.
Im Laufe der Saison gilt es auch, von der durch ÖSV-Millionenaufwand möglich gewordenen Verkleinerung der Trainingsgruppen zu profitieren. Kriechbaum begrüßt die Maßnahme von Schröcksnadel, die Rechnung Nationencup will er aber nicht anstellen. Nur: „Ich bin sicher, dass wir den Italienerinnen große Konkurrenz bieten können, wenn unsere Leistungsträgerinnen diesmal gut durch den Winter kommen.“(joe)