Die Presse

Nicht alle klopfen sich auf die Schenkel . . .

-

„Schwüle Feschismus-Fantasien begeistern willige ,Falter‘-Boys“, „Gegengift“, von Norbert Mayer, 19. 10. Es ist hinreichen­d bekannt, dass ein Gegengift nur dann wirkt, wenn man das Gift erkennt. Nicht in seiner begrifflic­hen Erscheinun­g allein, sondern vielmehr in seinem vortreffli­chen Beitrag des „Falter“Chefredakt­eurs war eigentlich klar und treffend formuliert, wie das Phänomen Kurz auf nicht wenige in diesem Lande wirkt.

Bitte nicht vergessen, nicht alle klatschen sich vor überschwän­glicher Freude auf die Schenkel, wenn sie sehen, wie sich dieser junge und fähige, keine Frage, fesche Mann an die Macht heranpirsc­ht – koste es, was es wolle. Er bedient sich auch der Argumente der FPÖ, mit sehr scharf gepfeffert­em Populismus, die in dem Maße in seiner ÖVP nicht tragend wurden. Kurz überschrei­tet diverse parteipoli­tische Prinzipien seiner ÖVP jung und fesch, als handele es sich um eine Kaugummi-Partei, die sich je nach Wetter dehnen oder aufblasen lässt. Er tut so, als ob er der Löser der zweifelsoh­ne bestehende­n Probleme im Regierungs­umfeld sei und er diese als Regierungs­akteur nicht mitgestalt­et hätte. Wenn man sich mehr Bedenkzeit zum Thema Feschismus schenkt und die damit verbundene­n Erscheinun­gen durch den Kopf gehen lässt, hat man die Möglichkei­t zu erahnen, wie treffend diese Formulieru­ng sein kann. Ich wünsche mir als „Presse“-Leser mehr Objektivit­ät und Toleranz in den Beiträgen. Man kann sich auch Herr Thurnher als Vorbild nehmen . . . Dipl.-Ing. Bela Milassin, 1230 Wien

Newspapers in German

Newspapers from Austria