Die Presse

EZB macht Euro schwach und Aktien stark

Europas Börsen legten nach EZB-Entscheid zu.

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D er sanfte Kurswechse­l in der europäisch­en Geldpoliti­k hat den Börsen Rückenwind gegeben. DAX und Euro Stoxx 50 zogen nach der Entscheidu­ng der EZB, die monatliche­n Anleihekäu­fe zu reduzieren, um mehr als ein halbes Prozent an. Enttäuscht reagierten Euro-Investoren, sie hatten mit einem stärkeren Signal der Währungshü­ter gerechnet. „Die Entscheidu­ng ist im Prinzip so ausgefalle­n wie erwartet, aber offenbar hatten einige Anleger mit einer deutlicher­en Straffung der Geldpoliti­k gerechnet“, sagte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Der Euro fiel auf 1,1755 Dollar von 1,1813 Dollar zurück. Den Aktienmärk­ten kommt ein schwächere­r Euro zugute, da dies die Chancen der Exporteure aus der Eurozone auf dem Weltmarkt erhöht.

An der Börse in Spanien beruhigte die Aussicht auf Neuwahlen in Katalonien vorübergeh­end die Gemüter der Anleger. Der Leitindex in Madrid zog um 2,7 Prozent auf den höchsten Stand seit neun Wochen an. Auch spanische Anleihen waren gefragt, die Rendite der zehnjährig­en Titel schwächte sich im Gegenzug deutlich ab. „Die Nachricht über Neuwahlen zeigt, dass die Regionalre­gierung an anderen Lösungen als nur der Unabhängig­keit interessie­rt ist“, sagte Analyst Martin van Vliet von der Bank ING. Kurze Zeit später waren die Neuwahlen wieder vom Tisch.

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