Kopf-an-Kopf-Rennen
Burgenland. SPÖ und ÖVP waren bei den Bürgermeisterwahlen annähernd gleich stark.
Eisenstadt/Wien. Jeweils 74 Bürgermeisterposten hatten SPÖ und ÖVP bei den Gemeinderatswahlen am 1. Oktober im Burgenland erobern können. In 19 Gemeinden musste eine Stichwahl über den Ortschef entscheiden. Und da blieb das Rennen, welche Partei sich „Bürgermeisterpartei“nennen darf, bis zum Schluss spannend. Nach 18 ausgezählten Gemeinden stand es Sonntagabend 82 zu 82. In Jennersdorf und Lutzmannsburg hatten sich die Vertreter von Namenslisten durchgesetzt, in Jennersdorf übrigens gegen den amtierenden ÖVP-Bürgermeister.
Neusiedl entscheidet
Die Entscheidung brachte dann die Stichwahl in Neusiedl: Das ist ausgerechnet jene Gemeinde, die im Vorfeld in die Schlagzeilen geraten war: Der Rechnungshof hatte in dieser Kommune Finanzverpflichtungen in der Höhe von 42 Millionen Euro entdeckt. Der amtierende ÖVP-Bürgermeister Kurt Lentsch trat nicht mehr zur Wahl an. Durchgesetzt hat sich schließlich SPÖ-Kandidatin Elisabeth Böhm, die SPÖ kann damit knapp, aber doch für sich reklamieren, die Partei mit den meisten Gemeindechefs zu sein.
Bereits im ersten Wahlgang war in der Landeshauptstadt Eisenstadt die Entscheidung gefallen: ÖVP-Landesparteichef Thomas Steiner wurde dort in seiner Funktion bestätigt und erreichte auch die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Sowohl SPÖ als auch ÖVP hatten damals den Sieg bei den landesweiten Gemeinderatswahlen für sich reklamiert.
SPÖ hat die Nase vorn
Auch bei den Gemeinderäten hat die SPÖ knapp die Nase vorn: Sie erreichte 1461 der insgesamt zu vergebenden 3143 Mandate. Die ÖVP kam auf 1364 Sitze, die Freiheitlichen auf 144. (maf )