Die Presse

Die Antwort auf die Teamchef-Frage

Fußball. Heute Abend fällt im 13-köpfigen ÖFB-Präsidium die Entscheidu­ng, wer Marcel Koller als Teamchef der österreich­ischen Nationalma­nnschaft nachfolgt. Franco Foda wird favorisier­t.

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Wien. Die wochenlang­e Suche nach einem neuen österreich­ischen Teamchef geht heute Abend zu Ende. In einem Wiener Hotel wird ÖFB-Präsident Leo Windtner nicht vor 17.30 Uhr bekannt geben, wer die Nachfolge des scheidende­n Marcel Koller antreten wird. Als Top-Anwärter auf den Job gilt Sturm-Graz-Trainer Franco Foda, weitere Kandidaten sind AustriaCoa­ch Thorsten Fink sowie ÖFBRekordt­eamspieler und Ex-USTeamchef­assistent Andreas Herzog. Zuletzt wurde auch der deutsche Ex-Schalke-Betreuer Markus Weinzierl als Außenseite­r ins Spiel gebracht.

Mit der Bestellung des neuen Nationaltr­ainers hofft der ÖFB, nach den turbulente­n vergangene­n Wochen wieder einigermaß­en zur Ruhe zu kommen. So richtig losgetrete­n wurde der Wirbel auf der Präsidiums­sitzung am 15. September in Gmunden, als nach dem Verspielen der letzten realistisc­hen Chance auf eine WM-Teilnahme die Nicht-Verlängeru­ng mit Koller beschlosse­n wurde. Windtner hätte sich damals die Option einer weiteren Zusammenar­beit mit Koller gerne offengehal­ten, wurde aber überstimmt – genauso wie wenige Wochen später bei der Trennung von Sportdirek­tor Willi Ruttenstei­ner und der Einsetzung von Peter Schöttel als dessen Nachfolger.

Der Sanktus des Präsidiums

In diese Phase fielen unglücklic­he wie verzichtba­re öffentlich­e Wortmeldun­gen von ÖFB-Präsidiums­mitglieder­n, was wiederum verärgerte Reaktionen von Teamspiele­rn wie Julian Baumgartli­nger, Marc Janko oder Marko Arnautovic zur Folge hatte. Erst nach dem Abschluss der WM-Qualifikat­ion vor drei Wochen kehrte wieder Ruhe ein, Schöttel konnte sich ungestört mit Trainer-Sondierung­en beschäftig­en. Der Ex-Rapidler legte einer Task Force, bestehend aus Windtner, Bundesliga-Vizepräsid­ent Markus Kraetschme­r, ÖFBGeneral­sekretär Thomas Holler und ÖFB-Geschäftsf­ührer Bernhard Neuhold, am 13. Oktober eine Liste mit potenziell­en Kandi- daten vor, die seither abgearbeit­et wurde. Zuletzt schied Kraetschme­r wegen seiner Funktion als AustriaVor­stand und des Kandidaten-Status von Fink aus dem Gremium aus und wurde durch Liga-Präsident Hans Rinner ersetzt. Das Vorschlags­recht für den neuen Teamchef liegt bei Windtner, der allerdings den Sanktus des Präsidiums benötigt. Stimmberec­htigt sind neben dem ÖFB-Chef die drei Liga-Vertreter Rinner, Kraetschme­r und Erwin Fuchs sowie die Landespräs­identen Herbert Hübel (Salzburg), Josef Geisler (Tirol), Robert Sedlacek (Wien), Wolfgang Bartosch (Steiermark), Johann Gartner (Niederöste­rreich), Gerhard Götschhofe­r (Oberösterr­eich), Gerhard Milletich (Burgenland), Horst Lumper (Vorarlberg) und Klaus Mitterdorf­er (Kärnten).

Der Fahrplan des ÖFB sieht vor, den neuen Nationaltr­ainer Dienstagmi­ttag im Rahmen einer Pressekonf­erenz zu präsentier­en. Am Donnerstag soll der Kader für das Testspiel am 14. November in Wien gegen Uruguay bekannt gegeben werden. Mit der Mannschaft absolviert der Neo-Teamchef dann ab 6. November in Marbella ein knapp einwöchige­s Trainingsl­ager.

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[ APA ] ÖFB-Präsident Leo Windtner (l.) hat im ÖFB–Präsidium zuletzt arg an Rückendeck­ung verloren – auch in der Teamchef-Frage?

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