Die Presse

Zinserhöhu­ng in Sicht

Großbritan­nien. Der Aufschwung der Industrie macht eine Leitzinser­höhung wahrschein­licher.

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London. Die britische Industrie hat im Oktober überrasche­nd an Schwung gewonnen. Der Einkaufsma­nagerindex stieg um 0,3 auf 56,3 Punkte, teilte das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner Unternehme­nsumfrage mit. Das Barometer bleibt deutlich über der Wachstumss­chwelle von 50 Zählern und über seinem langjährig­en Schnitt. Ökonomen haben einen leichten Rückgang erwartet.

Die gute Lage der Industrie dürfte die britische Notenbank darin bestärken, am Donnerstag erstmals seit einem Jahrzehnt ihren Leitzins zu erhöhen. Erwartet wird eine Anhebung auf 0,5 von 0,25 Prozent. Die Bank of England will die Inflations­gefahr bekämpfen. Den Industrieu­nternehmen zufol- ge verteuerte­n sich Rohmateria­lien im Oktober so kräftig wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Die Inflations­rate hatte im September mit 3,0 Prozent ein Fünf-Jahres-Hoch erreicht.

75.000 Finanzjobs gefährdet

Indes nannte Zentralban­k-Vize Sam Woods gestern einen brexitbedi­ngten Verlust von bis zu 75.000 Arbeitsplä­tzen bei Finanzdien­stleistern „plausibel“. Zum geplanten Brexit-Zeitpunkt im März 2019 könnten es schon 10.000 sein. Die Schätzunge­n dazu sind sehr unterschie­dlich. Nach dem Brexit können Geldhäuser von London aus voraussich­tlich keine Produkte mehr in den verbleiben­den 27 EUStaaten verkaufen. (APA/red.)

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