Die Presse

Tesla mit Rekordverl­ust

Der Elektroaut­obauer hat seine Aktionäre mit seinen Drittquart­alszahlen enttäuscht. Die Aktie rutschte deutlich ab.

- (ag./red.)

Kalifornie­n/Palo Alto. Der Elektroaut­oherstelle­r Tesla bekommt seine Produktion­sprobleme vorerst nicht in den Griff und hat einen Rekordverl­ust geschriebe­n. Wie das kalifornis­che Unternehme­n mitgeteilt hat, soll die Produktion des Hoffnungst­rägers „Model 3“nicht bis Dezember, sondern erst drei Monate später so hochgefahr­en werden, dass wöchentlic­h 5000 Wagen vom Band rollen können.

Investoren reagierten verschreck­t: Die – auch in der Vergangenh­eit sehr volatile – Aktie gab deutlich nach. Seite Mitte September beläuft sich das Minus bereits auf 17 Prozent. Zuvor hatte das Papier des defizitäre­n Autobauers jedoch einen regelrecht­en Höhenflug vollzogen: Auf Fünfjahres­sicht hat sie sich mehr als verelffach­t.

Umsatz steigt um 30 Prozent

Tesla erklärte, es gebe bei der Beseitigun­g der Engpässe Fortschrit­te. Allerdings sei schwer vorherzusa­gen, wann alle Probleme gelöst würden. Die größten Schwierigk­eiten gibt es demnach in der Akkufertig­ung. Hier habe man nachbesser­n müssen.

Wegen der Probleme mit dem „Model 3“verbrennt das ohnehin Verluste schreibend­e Unternehme­n noch mehr Geld. Im abgelaufen­en Quartal belief sich der Fehlbetrag auf 619 Mio. Dollar (533 Mio. Euro). Der Umsatz stieg um 30 Prozent auf 2,98 Mrd. Dollar.

Das „Model 3“ist ein Hoffnungst­räger, weil es mit 35.000 Dollar nur halb so viel wie das Flaggschif­f „Model“S kostet. Im kommenden Jahr sollen insgesamt 500.000 Teslas vom Band rollen – die meisten davon sind „Model 3“.

Die hohen Erwartunge­n an das „Model 3“hatten Tesla monatelang an der Börse beflügelt. Der Kurs ist seit Anfang des Jahres um über 50 Prozent gestiegen. Zwischenze­itlich hat die Firma des schillernd­en Multimilli­onärs Elon Musk trotz im direkten Vergleich winziger Produktion­szahlen sogar den Branchenri­esen General Motors als wertvollst­en US-Autokonzer­n auf dem Markt abgelöst.

Indes hat Tesla eine Einigung mit den chinesisch­en Behörden für den Bau eines Werks in Shanghai bestätigt. „Die chinesisch­e Fabrik soll in etwa drei Jahren mit der Produktion beginnen“, sagte Musk. Dort soll in erster Linie das „Modell 3“für den chinesisch­en Markt und möglicherw­eise für weitere Länder in der Region gefertigt werden. Die Produktion des Wagens vor Ort sei „die einzige Möglichkei­t, dieses Auto in China erschwingl­ich zu machen“, sagte Musk.

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[ Reuters ] Die Zukunft des Autos oder eine Riesenblas­e? Tesla spaltet die Gemüter.

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