Die Presse

Auf der Suche nach Form und alter Stärke

Tennis. Dominic Thiem scheitert im Paris-Achtelfina­le am Spanier Fernando Verdasco und hadert mit der fehlenden Konstanz in seinem Spiel. Beim Masters in London (ab 12. November) soll „diese Berg-und-Tal-Fahrt ein Ende nehmen“.

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Paris/Wien. Tennisspie­le von Dominic Thiem zu verfolgen ist momentan kein Hochgenuss. Licht und Schatten wechseln einander erschrecke­nd schnell ab, wobei der Schatten zweifelsfr­ei überwiegt. Eine Selbstvers­tändlichke­it in den Schlägen des Niederöste­rreichers ist nicht zu erkennen, dieser Umstand spiegelt sich auch in der Körperspra­che des Weltrangli­stensechst­en wider.

Donnerstag­nachmittag verlor Thiem beim ATP-1000-Event im Pariser Palais Omnisports im Stadtteil Bercy sein Achtelfina­le gegen Fernando Verdasco mit 4:6, 4:6. Eine vermeidbar­e Niederlage, vor allem in dieser Deutlichke­it. Dem Spanier genügte eine grundsolid­e Leistung, um auch den zweiten Vergleich mit Thiem nach Wimbledon 2015 für sich zu entscheide­n. Die Vorstellun­g des BresnikSch­ützlings kam nicht wirklich überrasche­nd, sie war vielmehr bezeichnen­d für dessen Verfassung in den vergangene­n Wochen.

Fehlt es Tennisprof­is an Selbstvert­rauen, dann neigen sie dazu, in Passivität zu verfallen oder eben unkoordini­ert ihr Heil in der Offensive zu suchen. Am Ende standen zwölf Winner 32 unerzwunge­ne Fehler gegenüber.

Eine klare und gewinnbrin­gende Linie im Spiel des Dominic Thiem war jedenfalls auch gegen den 33-jährigen Verdasco nicht zu erkennen. Nur 48 Prozent der ersten Aufschläge fanden ihr Ziel, auch dieser Umstand erschwerte (vor allem auf einem schnellen Hartplatz wie in Paris) das Leben. Als „katastroph­al“bezeichnet­e der Rechtshänd­er später seine Servicelei­stung. Warum Thiem seit Wochen verzweifel­t nach Form und alter Stärke sucht, kann er sich selbst nicht so recht erklären. Der Frust ist groß: „Ich wollte in Paris ja ursprüngli­ch gar nicht spielen, konnte also völlig frei antreten. Doch nicht einmal dann spiele ich gut . . .“

Seinen nächsten und letzten Saisoneins­atz hat Thiem nun ab 12. November bei den ATP World Tour Finals in London. Neben dem Österreich­er sind auch Rafael Nadal, Roger Federer, Alexander Zverev, Marin Cˇilic´ und Grigor Dimitrow bereits fix qualifizie­rt, David Goffin hat beste Chancen. Als momentan achtplatzi­erter Spieler im Race, also der Jahreswert­ung, hofft der Spanier Pablo Carren˜o Busta auf seine London-Premiere. Juan Mart´ın del Potro könnte ihn mit einem Sieg heute überholen. (cg)

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[ APA ] Kein Ausweg aus der Krise: Dominic Thiem fand auch in Paris nicht zu seiner Form.

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