Die Presse

Benko kauft in Deutschlan­d ein

Expansion. Die Signa-Gruppe übernimmt von RFR Immobilien im Wert von 1,5 Mrd. Euro und weitet ihren Besitz im gehobenen Handel aus.

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Frankfurt/Wien. Noch bevor er mit der drei Mrd. Euro schweren Übernahme der deutschen Kaufhauske­tte Galeria Kaufhof möglicherw­eise den Ultradeal schlechthi­n landen kann, sorgt der österreich­ische Immobilien-Investor Rene´ Benko nun für den größten deutschen Immobilien­deal dieses Jahres: Seine Signa-Gruppe kauft um 1,5 Mrd. Euro ein Gebäudepor­tfolio von der RFR-Gruppe der beiden deutschstä­mmigen Immobilien-Investoren Aby Rosen und Michael Fuchs.

Benko, der schon die Karstadt-Gruppe mit dem KaDeWe in Berlin und dem Oberpollin­ger in München besitzt, weitet damit sein Imperium im gehobenen Handelsseg­ment aus: Zu den Neuzugänge­n gehören das Hochhaus Upper West in Berlin, die Handels-Perlen Kaufmannsh­aus und Alsterarka­den in Hamburg und das im Bau befindlich­e Einkaufsze­ntrum Upper Zeil in Frankfurt. Weiters wechselt die 50-prozentige RFR-Beteiligun­g am Karstadt am Münchner Hauptbahnh­of zur Signa-Gruppe, die bereits die andere Hälfte hält.

Insgesamt verfügen die Immobilien über rund 160.000 Quadratmet­er Mietfläche, davon 70.000 Quadratmet­er Einzelhand­el, 55.000 Quadratmet­er Büro und 17.000 Quadratmet­er Hotel.

Erst vor einer Woche hat Benko mit einem offizielle­n Offert für die schwer angeschlag­ene Kaufhof-Kette Spekulatio­nen ein Ende bereitet. Der kanadische Eigentümer Hudson’s Bay (HBC) reagierte pikiert und sprach von einem „unvollstän­digen, nicht bindenden und unerwünsch­ten“Angebot. A` la longue werde HBC aber nicht ablehnen können, heißt es in der Branche. Denn die eingeleite­ten Sanierungs­maßnahmen griffen bisher nicht, Kaufhof verliert weiter Umsatz und schreibt auch weiter Verlust. Im Oktober wurde von den 21.500 Beschäftig­ten ein Lohnverzic­ht eingeforde­rt.

Benko hat Geld für beide großen Deals: Mit einer im Oktober erfolgten Kapitalerh­öhung um eine Mrd. Euro beträgt das Eigenkapit­al der Signa Prime, in der die Luxusimmob­ilien des Konzerns gebündelt sind, nun rund vier Mrd. Euro. (eid/red.)

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