Die Bilanzwelle reißt die Anleger nicht mit
Trotz höherer Gewinne gab es Kursabschläge.
N ach der Gewinnsträhne der vergangenen Wochen haben Anleger am Donnerstag angesichts einiger wenig überzeugender Bilanzen kalte Füße bekommen. Auch Spekulationen auf Verzögerungen bei der von Börsianern lang ersehnten US-Steuerreform lasteten auf der Stimmung.
Alle europäischen Indizes notierten im Minus, auch die Wall Street eröffnete mit Abschlägen. „An den Börsen in Europa setzt sich eine gewisse Skepsis durch“, sagte Händler Pierre Martin von der Saxo Bank.
Schon in Asien hatten Anleger das Weite gesucht. Der japanische Nikkei war kurz vor Handelsschluss um zwei Prozent eingebrochen, nachdem er im Handelsverlauf auf den höchsten Stand seit 1992 geklettert war.
In den USA schlägt die Enttäuschung über die von Präsident Donald Trump nur angekündigten Steuererleichterungen für amerikanische Firmen und Privatleute durch. „Sollte es nicht bald zu konkreten Fortschritten kommen, droht die Stimmung auf dem Börsenparkett zu kippen“, sagte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.
Wie viele Konzerne konnte auch der Sportriese Adidas mit seinem neunprozentigen Gewinnanstieg nicht punkten, die Aktien gaben mehr als drei Prozent nach. Die Burberry-Aktien stürzten in London sogar um elf Prozent ab und waren mit Abstand größter Verlierer im FTSE-Index.