Versicherungen: Vier, fünf oder doch mehr?
ÖVP und FPÖ rechnen derzeit eine Reduktion der Sozialversicherungen durch.
Wien. 21 Organisationen gibt es derzeit, die sich mit der Pensions-, Unfall- und Krankenversicherung der Österreicher beschäftigen. Das ist ein gewaltiges Sparpotenzial, und deshalb wird auch über eine Zusammenlegung der verschiedenen Sozialversicherungsträger diskutiert. Seit Jahrzehnten.
Auch bei den Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ geht es aktuell um eine Reduktion der Versicherungsträger. Derzeit würden verschiedene Modelle durchgerechnet, heißt es aus Verhandlerkreisen. Es gehe um eine „deutliche Reduktion“auf vier, fünf oder doch mehr Träger.
Verschiedene Modelle
Als Grundlage dafür gilt ausgerechnet auch eine Studie, die die SPÖ in Auftrag gegeben hat: jene der London School of Economics, die das Sozialministeriums durchführen ließ und die im Sommer bekannt wurde. Die Experten haben vier Modelle für eine Zusammenlegung präsentiert, eines sieht beispielsweise je einen bundesweiten Träger für die Unfallund die Pensionsversicherung sowie je einen Krankenversicherungsträger für alle unselbstständig Beschäftigten und einen für die Selbstständigen (SVA und SVB) vor.
Schon früher, im März, hat die Wirtschaftskammer ein Fünf-Träger-Modell vorgeschlagen. Nach einer Empfehlung des Schweizer Beratungsunternehmens C-alm AG sollen demnach die PVA und die AUVA ebenso wie die BVA für die Beamten erhalten bleiben. Zusammengelegt sollen die neun Gebietskrankenkassen werden, ebenso sollen die SVA der Selbstständigen und die SVB der Bauern fusioniert werden. Im Februar hat bereits die Industriellenvereinigung auf Basis einer IHS-Studie vorgeschlagen, dass es statt der neun Gebietskrankenkassen nur noch drei bis vier Kassen für Unselbstständige und eine bundesweite für Selbstständige geben solle. (red./APA)