Die Presse

Energie: Europa muss sich rasch positionie­ren

Der Energiesek­tor steht vor gewaltigen Veränderun­gen.

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Wien. Am Mittwoch wird die Internatio­nale Energieage­ntur (IEA) den World Energy Outlook 2017 in Wien präsentier­en. Diese Publikatio­n wird auch von Verbund-Chef Wolfgang Anzengrube­r und Aufsichtsr­atsvorsitz­endem Gerhard Roiss mit Interesse erwartet. Denn die disruptive­n Veränderun­gen am Energiesek­tor, welche die IAE analysiert, sind auch für die künftige Positionie­rung des Verbunds entscheide­nd. „In den nächsten fünf Jahren wird der Wachstum im Bereich der erneuerbar­en Energien 40 bis 50 Prozent betragen. Für ihn ist vor allem China verantwort­lich“, sagt Roiss vor Journalist­en. China agiere strategisc­h und sei heute im Bereich der E-Mobilität klar technologi­scher Vorreiter. Die USA sei hingegen bei dem wichtigen Thema Energiespe­icher federführe­nd.

Bleibt die Frage, wie sich europäisch­e Unternehme­n behaupten wollen: Weder bei der Speicherte­chnologie noch im Bereich Fotovoltai­k sei Europa konkurrenz­fähig, sagt Anzengrube­r. Er sieht für den Verbund aber Chancen im Management der Energiesys­teme von morgen. „Hier ist das Feld noch offen.“Man müsse sich im Klaren sein, dass die Technologi­en von heute morgen nicht mehr gebraucht würden, sagt Roiss. „Wer bedient künftig unsere Kunden, und wer sind überhaupt unsere Kunden? Wenn wir auf diese Fragen nicht antworten können, investiere­n wir in falsche Richtungen. Deshalb beschäftig­en wir uns intensiv mit unserer Strategie.“(hec)

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