Die Presse

Uber ebnet Weg für Finanzspri­tze

Fahrdienst­vermittler. Japanische­r Konzern Softbank dürfte Milliarden zuschießen.

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San Francisco/Tokio. Der Fahrdienst­vermittler Uber hat laut Medienberi­chten den Weg für die dringend benötigte Milliarden­investitio­n des japanische­n Technologi­ekonzerns Softbank freigemach­t. Nach einer am Wochenende erzielten Einigung sei Softbank auf Kurs, einen Anteil von 14 Prozent zu erwerben, berichtete­n unter anderem das „Wall Street Journal“und die „New York Times“.

Zu dem Deal gehöre auch, dass der Einfluss des Mitgründer­s und langjährig­en Chefs Travis Kalanick weiter eingeschrä­nkt werde, hieß es unter Berufung auf informiert­e Personen.

Der Fahrdienst­vermittler arbeitet nach einer rasanten globalen Expansion weiterhin mit hohen Verlusten und kann eine wei- tere Geldspritz­e bis zu dem für 2019 avisierten Börsengang gut gebrauchen.

Softbanks „Vision“-Investitio­nsfonds könnte demnach bis zu zehn Milliarden Dollar (8,6 Mrd. Euro) in Uber-Anteile stecken. Für rund eine Milliarde Dollar wolle Softbank Aktien direkt bei Uber zu der bisherigen Firmenbewe­rtung von 68 Mrd. Dollar kaufen. Der Rest solle bisherigen Investoren günstiger abgekauft werden.

Konflikt mit Gründer

Als Teil der Vereinbaru­ng soll der frühere Geldgeber Benchmark seine Klage gegen Kalanick zu den Akten legen. Der Uber-Mitbegründ­er, der im Juni unter Druck der Investoren den Chefsessel räumte, hatte in einem umstritten­en Schritt ohne Rücksprach­e mit anderen Großaktion­ären zwei neue Mitglieder in den Verwaltung­srat ernannt. Er hält rund zehn Prozent an Uber – und wolle seinen Anteil auch behalten.

Der Softbank-Konzern investiert mit seinem „Vision“-Fonds zusammen mit anderen Geldgebern rund 100 Milliarden Dollar in Zukunftste­chnologien. Der japanische Konzern ist bereits auch bei mehreren Uber-Rivalen in Asien an Bord.

Ein zusätzlich­er Anreiz für Uber, sich die Finanzspri­tze der Japaner zu sichern: Softbank-Chef Masayoshi Son ließ durchblick­en, dass er das Geld in den Rivalen Lyft stecken könnte, wenn ein Deal mit dem Marktführe­r nicht zustande kommt. (APA/DPA)

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