Die Presse

Arnie und der blonde Elvis

- Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

E lvis lebt! Das ist die gute Nachricht vom Asien-Trip Donald Trumps – womöglich die einzige. Im XXL-Hemd ließ sich der Präsident auf den Philippine­n quasi als blonder Elvis feiern. Fehlte nur noch, dass er ein Lied geträllert hätte wie Rodrigo Duterte, sein Buddy und Gastgeber in Manila. „Love Me Tender“wäre gewiss der Song seiner Wahl. Der Mann will ja nur geliebt werden, und darum rollten die Filipinos ihm den alleraller­größten roten Teppich aus.

Ganz anders die Deutschen. Sie hofieren bei der Weltklimak­onferenz in Bonn das andere, das Anti-Trump-America: New Yorks ExBürgerme­ister Michael Bloomberg, Fastpräsid­ent Al Gore, Kalifornie­ns Gouverneur Jerry Brown – und seinen Vorgänger, Arnold Schwarzene­gger. Zum Auftakt des Karnevals intonierte Arnie zwar nicht „Muss i denn zum Städtele hinaus“a` la Elvis. Beinahe hätte er indes gejodelt – und wir Alpenlände­r, die irgendwie in den 1950erJahr­en stecken geblieben sind, hätten nur zu gern miteingest­immt.

Wie sagte Schwarzene­gger? „Wenn ich den Neinsagern irgendwelc­he Aufmerksam­keit geschenkt hätte, würde ich heute noch in den österreich­ischen Alpen sitzen und jodeln.“Genau. Wir schaufeln hier immer noch Sterz hinein, schütten Kürbiskern­öl und Schilcher hinunter wie anno 1955 und schmettern in Krachleder­ner „Edelweiß“aus „Sound of Music“. Oder so. (vier)

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