Die Presse

Es ist an den Männern, ihr Verhalten zu ändern

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„Wir haben Hände, um Hände wegzuschie­ben“, Gastkommen­tar von Bettina Balaka,` 9. 11. Ich stimme mit Frau Bal`aka in jeder Hinsicht überein. Doch beim Lesen ihres Artikels hatte ich den Eindruck, sie selbst sind noch nie Opfer eines dieser Übergriffe geworden ist. Ich bin das schon. Und wie gerade erwähnt: Ich war Opfer.

Es ging um mehr als einen Finger in meinem Dekollete.´ In solch einer Situation ist man (Frau) manchmal wie gelähmt. Speziell, wenn man gerade ein Telefonat führt und das Gegenüber in diesem nicht mitbekomme­n soll, was da gerade am anderen Ende der Leitung abläuft. Die Lähmung in mir selbst dauerte sogar mehr als einen Tag. Dann habe ich geschrien, ganz laut – und hab meine Wut darüber, dass ich mich nicht in der Situation dagegen wehren konnte, herausgela­ssen.

Doch da war ich allein. Befreiend war es doch. Und dass ich nun darüber schreibe, befreit auch. Jetzt bin ich kein Opfer mehr, jetzt wehre ich mich.

Eines möchte ich noch festhalten: Generell finde ich die derzeitige Diskussion sehr hilfreich. Und ich bin der Meinung, dass nicht wir Frauen unser Verhalten ändern müssen, sondern dass es an den Männern ist, ihres zu ändern. Ich will als Frau wahrgenomm­en werden, ich will meine weibliche Ausstrahlu­ng nicht verstecken müssen. Aber ich will von Männern mit Respekt und Wertschätz­ung behandelt werden. Petra Mascher, 4210 Gallneukir­chen

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