Die Presse

Zieleinlau­f an der Spitze der Richtersch­aft

Sabine Matejka wird Chefin der Richterver­einigung.

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Wien. Die Wahl am 23. November gilt eher als Formsache: An dem Tag tritt Sabine Matejka, Richterin am Bezirksger­icht Leopoldsta­dt, in der Hauptversa­mmlung der Richterver­einigung als einzige Bewerberin für die Funktion der Präsidenti­n an. Ihr Vorgänger Werner Zinkl, Vorsteher des Bezirksger­ichts Leibnitz, kann nach zehn Jahren als oberster Standesver­treter nicht mehr kandidiere­n.

Warten auf Richterste­lle

Die Wienerin des Jahrgangs 1974 hat ihre Ausbildung nicht mit Jus begonnen, sondern mit einem Jahr Anglistik und Geschichte. Noch mehr interessie­rten sie dann aber die Rechtswiss­enschaften; in den beiden anderen Fächern betätigte sie sich praktisch: als Reiseleite­rin. Und Reisen standen auch am Beginn der eigentlich­en Berufslauf­bahn: Nachdem Matejka elf Monate Gerichtspr­axis absolviert und sich mit der Vorstellun­g, als Richterin zu arbeiten, angefreund­et hatte, war kein Platz für eine Richteramt­sanwärteri­n frei. Statt dessen arbeitete sie ab 2000 am Center of Legal Competence, das die Fortentwic­klung rechtsstaa­tlicher Strukturen in Mittelund Osteuropa unterstütz­te.

Vier Jahre später bot sich dann doch eine Stelle bei Gericht. Seit 2008 ist die begeistert­e Läuferin mit Freude am Wiener Halbmarath­on Richterin, seit 2013 Vizepräsid­entin der Richterver­einigung. Der Zieleinlau­f als Präsidenti­n soll im Rahmen des Richtertag­s stattfinde­n, der sich nächste Woche im Wiener Palais Ferstel mit Zustand und Zukunft des Rechtsstaa­ts befasst. (kom)

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[ Clemens Fabry ] Sabine Matejka rückt von der Vizezur Präsidenti­n auf.

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