Die Presse

Osteuropa beflügelt RBI

Bank. Das Konzernerg­ebnis der Raiffeisen Internatio­nal wurde nach drei Quartalen mehr als verdoppelt. Die Risikokost­en gingen zurück.

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Wien. Die Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) hat dank eines Wirtschaft­saufschwun­gs in vielen Ländern Osteuropas und eines Rückgangs der Zahl fauler Kredite mehr verdient. Das Konzernerg­ebnis sei im dritten Quartal auf 322 Millionen Euro nach 198 Millionen Euro gestiegen, teilte die in Osteuropa aktive Bank mit Sitz in Wien am Dienstag mit. Für die ersten drei Quartale wurde es von 433 auf 910 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Die Aktie stieg gestern im Tagesverla­uf um 1,5 Prozent.

„Der breite Wirtschaft­saufschwun­g in Osteuropa spiegelt sich in allen unseren Segmenten wider“, sagte Bankchef Johann Strobl.

Seit Jänner ist auch das Geschäft der fusioniert­en Mutter Raiffeisen Zentralban­k (RZB) in den Zahlen der RBI voll enthalten. Die Bank liegt damit über den Erwartunge­n von Analysten, die im Schnitt für das dritte Quartal einen Konzerngew­inn von 255 Millionen Euro erwartet hatten.

Ausblick bleibt unveränder­t

Der Anteil der notleidend­en Kredite (NPL-Ratio) sei gegenüber Jahresulti­mo 2016 um zwei Prozentpun­kte auf 6,7 Prozent zurückgega­ngen. Das positive Marktumfel­d habe auch zu einem weiteren Rückgang der Risikokost­en geführt. Diese hätten sich in den ersten drei Quartalen um 68 Prozent auf 160 Millionen Euro verringert.

Der größte Rückgang sei in Russland, dem wichtigste­n Einzelmark­t des Instituts, erfolgt. Begründet wurde dies damit, dass 2016 für größere Einzelfäll­e im Firmenkund­enbereich höhere Vorsorgen getroffen werden mussten. Aber auch in der Ukraine sei der Anteil der faulen Kredite zurückgega­ngen. Für das laufende Jahr werde erwartet, dass die Kreditrisi­kovorsorge­n deutlich unter dem Vorjahresw­ert von 758 Mio. Euro bleiben werden.

Die RBI zählt neben der italienisc­hen UniCredit und der österreich­ischen Erste Group zu den größ- ten Kreditgebe­rn in den osteuropäi­schen Ländern.

Auch im Tagesgesch­äft lief es für die RBI etwas besser. Der Zinsübersc­huss habe sich laut Strobl auf 2,4 (2,3) Milliarden Euro erhöht.

Höhere Ziele steckt sich die Bank aber nicht. Die harte Kernkapita­lquote (CET 1, fully loaded) soll mittelfris­tig bei rund 13 Prozent liegen. Inklusive des Ergebnisse­s des dritten Quartals lag die Quote bereits bei 13 Prozent.

Nach vielen Jahren der Restruktur­ierung will die Bank früheren Angaben zufolge für das laufende Geschäftsj­ahr wieder eine Dividende zahlen. (ag./red.)

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[ Reuters ] Raiffeisen schreibt auf allen Märkten Gewinne.
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