Über Mitgliedschaft selbst entscheiden
„Junger Kopf für alte Kammer“von Matthias Auer, 3. 11. Nicht nur die Kammern, auch der Mensch ist ein Selbstverwaltungskörper. Von Kindheit an wird er auch zur Selbsterhaltung erzogen, wird mehr und mehr in die Selbstständigkeit entlassen und ist letztlich für sich selbst verantwortlich. Im Berufsleben kommt er in die Klauen diverser Kammern, ob Angestellter, Arbeiter oder Selbstständiger. Staatlich beschlossen wird er Pflichtmitglied derselben.
Abgesehen vom künftigen Obmann der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer (ÖVP), verlangen viele Österreicher, aber auch die FPÖ, die Abschaffung der Pflicht- mitgliedschaft. Das Volk ist nicht so „deppert“, dass es nicht selbst entscheiden kann, einer Kammer beizutreten. Mein Vorschlag ist: Kammern bleiben bestehen, wer meint, er will eine Vollmitgliedschaft, kann dies freiwillig tun oder kann einen Rechtsschutz- oder Beratungsvertrag abschließen. Jene, die beides nicht wollen, sind dann selbst verantwortlich, aber ein Risikofaktor bleibt. Letztlich aber ist dies die freie Entscheidung des Einzelnen und nicht die Bevormundung des Staates. Möglicherweise ist Herr Mahrer auf den falschen Platz gehievt worden – vielleicht ist es auch ein taktisches Spielchen mit dem FPÖ-Obmann? Dr. Franz Prochazka, 9562 Feldkirchen