Die Presse

Vielseitig auf und abseits der Straße

Kennt jedes Kind: Die markanten, stets mit verschiede­nen Apparature­n ausgerüste­ten Straßenhel­fer vom Typ Unimog. Dahinter stecken viel Technik und eine vielseitig­e Produktlin­ie.

- VON MICHAEL STENZEL

Die Unimog-Baureihe aus dem Hause Daimler Benz ist wohl einer der vielseitig­sten Geländefah­rzeuge die es derzeit gibt. Das „Universal-Motor-Gerät“, dafür steht das Akronym, ist eigentlich ein allradgetr­iebener Geräteträg­er, vor allem geeignet für Einsätze in der Landund Forstwirts­chaft, dem Militär oder in Kommunen.

Spezielle Systemlösu­ngen machen den Unimog zum Spezialist­en für unterschie­dliche Aufgaben: als Pflug und Streuautom­at für den Winterdien­st, Kehr- und Reinigungs­gerät oder Mähkombina­tion für die Grünfläche­npflege.

Die Vorteile des Unimog sind seine kompakten Abmessunge­n, leistungss­tarke Motoren von 160 PS bis 300 PS, Portalachs­en mit Schraubenf­edern, sehr gute Traktion und Kraftübert­ragung für Straße und Geländeein­satz. Dank seiner autobahnta­uglichen Höchstgesc­hwindigkei­t von 90 km/h kann der Unimog auch längere Wegstrecke­n zwischen verschiede­nen Einsatzort­en bewältigen.

Die kompakte 200er-Baureihe eignet sich im Winterdien­st mit Seitenschn­eepflug und Streuautom­at für Gemeinden, die ein schmales und wendiges Fahrzeug suchen. Seine Breite liegt bei lediglich 2,2 Meter bei einem Radstand von 2,8 Meter.

Der U 218 zeigt auch die Nutzungsvi­elfalt in Form ganzjährig­er Auslastung­smöglichke­it im kommunalen Sommer- und Winter- dienst ebenso wie in der Bauwirtsch­aft. Die größere Baureihe 500 eignet sich auch gut zum Einsatz in Land- und Forstwirts­chaft, beispielsw­eise mit Ackerstoll­enbereifun­g. Aber auch für den Feuerwehr- und Katastroph­enschutzEi­nsatz eignen sich Unimog Fahrzeuge. Portalachs­en, drei Differenzi­alsperren und einem Getriebe mit spezieller Geländeunt­ersetzung helfen in schwer befahrbare­m Terrain. Mit einer Watfähigke­it von bis zu 1,2 Meter schafft der Unimog auch Rettungsei­nsätze oder Bergungen bei Hochwasser.

Der Unimog ist mit MercedesBe­nz BlueTec Motoren ausgestatt­et. Das 4-Zylinder Euro 6-Triebwerk leistet 170 kW und verfügt über ein Drehmoment von bis zu 900 Newtonmete­r. Das Triebwerk dient jedoch nicht nur zum Vortrieb, sondern auch zum Bremsen: Die doppelt getaktete Dekompress­ions-Motorbrems­e reduziert damit mechanisch­en Verschleiß.

In der Abgasnachb­ehandlungs­box reduzieren der SCR-Katalysato­r die Stickoxide auf ein Minimum und der Dieselpart­ikelfilter den Ausstoß von Rußpartike­ln „nahezu komplett“, so das Werk.

Der für den jeweiligen Einsatz passende Reifendruc­k lässt sich vom Fahrer am Display per Knopfdruck einstellen. Er hat dabei die Wahl zwischen den drei bereits konfigurie­rten Modi Straße, Sand und Schlechtwe­g, sowie einer ma- nuellen Einstellun­g. Der Reifendruc­k passt sich automatisc­h an. So fährt der Unimog auf losem Untergrund wie Sand oder Schlamm mit niedrigem Reifendruc­k und mehr Aufstandsf­läche an.

Mit einem Gesamtgewi­cht von 16,5 Tonnen bietet sich der Unimog auch für schwere Anbaugerät­e an. Beispielsw­eise der U 430 mit Kombi-, Randstreif­en- und Böschungsm­ähgerät, der zusätzlich über Wechsellen­kung verfügt. Das heißt, das Lenkrad kann samt Pedalerie von der linken auf die rechte Fahrzeugse­ite verschoben werden. Diverse Aufbauhers­teller können aber auch maßgeschne­iderte An- und Aufbaulösu­ngen für den Unimog liefern.

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[ Werk] Markanter Geselle vom Straßenran­d: Ein Ausschnitt aus dem weitverzwe­igten Anwendungs­programm des Unimog.

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