Schwerer Brummer unter Strom
Voll vernetzt und elektrisch angetrieben: Mit dem E-Fuso Vision One skizziert die DaimlerNutzfahrzeugtochter eine gar nicht mehr so weit entfernte Transportzukunft.
Mit der Studie Vision One will die Daimler Tochter E-Fuso den Weg in die Zukunft zeigen: Die elektrische Welt der schweren Lkw.
Die maßgeblich in Asien verbreitete Daimler-Nutzfahrzeugtochter Mitsubishi Fuso Truck setzt voll auf alternative Antriebstechnologie bei den Lkw.
Dazu wurde auch mit der Produktmarke E-FUSO eine eigene Elektro-Marke für Lkw und Busse gegründet. Ziel ist die vollständige Elektrifizierung aller Lkw- und Bus-Baureihen der Marke Fuso in den nächsten Jahren.
Ein Schritt in diese Richtung ist die Weltpremiere des Protoyps E-Fuso Vision One, des ersten vollelektrischen schweren Lkws. Der E-Fuso Vision One ist ein Konzept für einen elektrisch betriebenen, schweren Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von rund 23 Tonnen und einer Nutzlast von etwa elf Tonnen, nur zwei Tonnen weniger im Vergleich zur DieselVariante. Mit einer Batteriekapazität von 300 kWh soll der Vision One eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern erreichen.
Ein mögliches Einsatzfeld für den elektrischen Schwer-Lkw ist der regionale inner- und zwi- schenstädtische Verteilerverkehr. Die Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Elektroantriebs für schwere Langstrecken-Lkw wird allerdings noch deutlich länger dauern, so die Fuso-Techniker.
In vier Jahren möglich
Für sie ist aber die Einführung des serienproduzierten Vision One innerhalb der nächsten vier Jahre in Märkten wie Japan oder Europa möglich.
Die Entwicklung von schweren, elektrobetriebenen Lkw wie dem Vision One markiert dabei das obere Ende des Entwicklungsprozesses. In den kommenden Jahren sollen alle Lkw- und BusModelle von Fuso eine zusätzliche Elektro-Variante erhalten. Die Markteinführung dieser Modelle hänge aber von der jeweiligen technischen Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit ab.
Zusätzlich zu der eigenen Erfahrung in der Entwicklung von elektrischen Lkw profitiert E-Fuso außerdem auch vom direkten Zugang zu den technologischen Ressourcen der Daimler AG. Der Konzern investiert in großem Stil in Elektromobilität und nutzt dabei die Synergien zwischen dem PkwBereich und den Nutzfahrzeugsparten.
Die Deutsche Accumotive, ebenfalls ein Daimler Tochter, versorgt die E-Fuso Lkw mit Batterien. Mercedes-Benz Energy, ein Spezialist für stationäre Speichersysteme, entwickelt Anwendungen für einen zweiten Lebenszyklus der Batterien. Daimler hält außerdem Anteile an ChargePoint, dem weltgrößten Anbieter von Ladestationen und dazugehöriger Infrastruktur sowie an StoreDot, einem Startup-Unternehmen, das neue Schnellade-Technologien für Batterien entwickelt. Die sind vor allem interessant für elektrische Lkw, die über ein sehr hohes Ladevolumen verfügen.