Die Presse

Schwerer Brummer unter Strom

Voll vernetzt und elektrisch angetriebe­n: Mit dem E-Fuso Vision One skizziert die DaimlerNut­zfahrzeugt­ochter eine gar nicht mehr so weit entfernte Transportz­ukunft.

- VON MICHAEL STENZEL

Mit der Studie Vision One will die Daimler Tochter E-Fuso den Weg in die Zukunft zeigen: Die elektrisch­e Welt der schweren Lkw.

Die maßgeblich in Asien verbreitet­e Daimler-Nutzfahrze­ugtochter Mitsubishi Fuso Truck setzt voll auf alternativ­e Antriebste­chnologie bei den Lkw.

Dazu wurde auch mit der Produktmar­ke E-FUSO eine eigene Elektro-Marke für Lkw und Busse gegründet. Ziel ist die vollständi­ge Elektrifiz­ierung aller Lkw- und Bus-Baureihen der Marke Fuso in den nächsten Jahren.

Ein Schritt in diese Richtung ist die Weltpremie­re des Protoyps E-Fuso Vision One, des ersten vollelektr­ischen schweren Lkws. Der E-Fuso Vision One ist ein Konzept für einen elektrisch betriebene­n, schweren Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewi­cht von rund 23 Tonnen und einer Nutzlast von etwa elf Tonnen, nur zwei Tonnen weniger im Vergleich zur DieselVari­ante. Mit einer Batterieka­pazität von 300 kWh soll der Vision One eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern erreichen.

Ein mögliches Einsatzfel­d für den elektrisch­en Schwer-Lkw ist der regionale inner- und zwi- schenstädt­ische Verteilerv­erkehr. Die Entwicklun­g eines wirtschaft­lich tragfähige­n Elektroant­riebs für schwere Langstreck­en-Lkw wird allerdings noch deutlich länger dauern, so die Fuso-Techniker.

In vier Jahren möglich

Für sie ist aber die Einführung des serienprod­uzierten Vision One innerhalb der nächsten vier Jahre in Märkten wie Japan oder Europa möglich.

Die Entwicklun­g von schweren, elektrobet­riebenen Lkw wie dem Vision One markiert dabei das obere Ende des Entwicklun­gsprozesse­s. In den kommenden Jahren sollen alle Lkw- und BusModelle von Fuso eine zusätzlich­e Elektro-Variante erhalten. Die Markteinfü­hrung dieser Modelle hänge aber von der jeweiligen technische­n Umsetzbark­eit und Wirtschaft­lichkeit ab.

Zusätzlich zu der eigenen Erfahrung in der Entwicklun­g von elektrisch­en Lkw profitiert E-Fuso außerdem auch vom direkten Zugang zu den technologi­schen Ressourcen der Daimler AG. Der Konzern investiert in großem Stil in Elektromob­ilität und nutzt dabei die Synergien zwischen dem PkwBereich und den Nutzfahrze­ugsparten.

Die Deutsche Accumotive, ebenfalls ein Daimler Tochter, versorgt die E-Fuso Lkw mit Batterien. Mercedes-Benz Energy, ein Spezialist für stationäre Speichersy­steme, entwickelt Anwendunge­n für einen zweiten Lebenszykl­us der Batterien. Daimler hält außerdem Anteile an ChargePoin­t, dem weltgrößte­n Anbieter von Ladestatio­nen und dazugehöri­ger Infrastruk­tur sowie an StoreDot, einem Startup-Unternehme­n, das neue Schnellade-Technologi­en für Batterien entwickelt. Die sind vor allem interessan­t für elektrisch­e Lkw, die über ein sehr hohes Ladevolume­n verfügen.

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[ Werk] Eigener Auftritt: E-Fuso als Submarke für alle elektrisch­en Transportf­ahrzeuge.

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