Es lebe der Sport, es wird gefördert – und versorgt
Die Abschiedsgeschenke des Hans Peter Doskozil.
I n Österreichs Sportpolitik ging es selten um Leistung oder Qualifikation. Partei, Filz und Versorgung haben Vorrang und wenn es sein muss, passieren heikle Personalentscheidungen sogar in letzter Minute. Das exerziert Hans Peter Doskozil gerade munter vor. Ob solche Abschiedsgeschenke für das Fachgebiet sinnvoll sind, ist offenbar irrelevant.
Rapids Athletiktrainer Anton Beretzki, ein Burgenländer, erfährt einen Aufstieg als Abteilungsleiter im Heeressport. Ein weiterer Burgenländer übernahm die Führung des Heeressportzentrums. Dass sich Doskozil am Freitag ins Burgenland verabschieden und im Landtag neben seinem Sportvorgänger Norbert Darabos Platz nehmen wird, ist kein Burgenländer-Witz.
Heute wird Ex-Tennisspieler Clemens Trimmel als Geschäftsführer der Bundessport-Förder GmbH präsentiert. Der Geldvergabetopf, jährlich 100 Millionen Euro schwer, lockt ab Jänner 2018. Nur fraglich ist, ob der Südstadt-Insider, der erst im Olympiaprojekt mit Fördervergaben und -Methoden in Berührung kam, über genug Sportverständnis verfügt. Das von ihm und Peter Schröcksnadel geleitete, 20 Millionen Euro teure „Projekt Rio“war doch ein Flop mit nur einer Bronzenen.
Aber so ist Österreichs Sport. Es läuft alles mit den gleichen Personen, gut versorgt, weiter. So wie immer.