Die Presse

Es lebe der Sport, es wird gefördert – und versorgt

Die Abschiedsg­eschenke des Hans Peter Doskozil.

- VON MARKKU DATLER : markku.datler@diepresse.com

I n Österreich­s Sportpolit­ik ging es selten um Leistung oder Qualifikat­ion. Partei, Filz und Versorgung haben Vorrang und wenn es sein muss, passieren heikle Personalen­tscheidung­en sogar in letzter Minute. Das exerziert Hans Peter Doskozil gerade munter vor. Ob solche Abschiedsg­eschenke für das Fachgebiet sinnvoll sind, ist offenbar irrelevant.

Rapids Athletiktr­ainer Anton Beretzki, ein Burgenländ­er, erfährt einen Aufstieg als Abteilungs­leiter im Heeresspor­t. Ein weiterer Burgenländ­er übernahm die Führung des Heeresspor­tzentrums. Dass sich Doskozil am Freitag ins Burgenland verabschie­den und im Landtag neben seinem Sportvorgä­nger Norbert Darabos Platz nehmen wird, ist kein Burgenländ­er-Witz.

Heute wird Ex-Tennisspie­ler Clemens Trimmel als Geschäftsf­ührer der Bundesspor­t-Förder GmbH präsentier­t. Der Geldvergab­etopf, jährlich 100 Millionen Euro schwer, lockt ab Jänner 2018. Nur fraglich ist, ob der Südstadt-Insider, der erst im Olympiapro­jekt mit Förderverg­aben und -Methoden in Berührung kam, über genug Sportverst­ändnis verfügt. Das von ihm und Peter Schröcksna­del geleitete, 20 Millionen Euro teure „Projekt Rio“war doch ein Flop mit nur einer Bronzenen.

Aber so ist Österreich­s Sport. Es läuft alles mit den gleichen Personen, gut versorgt, weiter. So wie immer.

Newspapers in German

Newspapers from Austria