Die Presse

Das Zwiebelpri­nzip

- VON JULIA NEUHAUSER E-Mails an: julia.neuhauser@diepresse.com

E s ist ein Wechselbad der Gefühle: In den ersten Minuten friere ich. Nach einer Weile setzt allerdings schon die erste Hitzewallu­ng ein. Es ist eben nicht leicht, die richtige Kleidung für das Laufen bei Kälte zu finden. Deshalb habe ich mir eine Anziehanle­itung geholt.

Für die Laufkleidu­ngfrage ist nicht nur die Temperatur entscheide­nd. Auch die Dauer der Trainingse­inheit und die Intensität beeinfluss­en die Outfitwahl. Grundsätzl­ich gilt aber eines immer: das Zwiebelpri­nzip. Läufer sollten mehrere Schichten übereinand­er anziehen, erklärt Lukas Bauernberg­er vom RunInc. Store. Dadurch ist man flexibel. Direkt am Körper braucht es eine leitende Schicht. Also ein enges Unterleibc­hen aus Funktionsm­aterial. Das leitet den Schweiß ab und hält zugleich warm. Darüber empfiehlt sich ein langärmlig­es Shirt mit einer aufgeraute­n Innenseite. Die Struktur hält die Luft am Körper und wärmt dadurch. Je nach Wetter (Kälte, Regen und Wind) braucht es auch noch eine dritte Kleidungss­chicht. Sie soll Wasser oder Wind abweisen. Bei Temperatur­en um und unter dem Gefrierpun­kt empfiehlt sich eine dickere Jacke. Ansonsten kann man sich auch mit dünneren Jacken, ärmellosen Gilets oder Ärmlingen behelfen. Angenehm sind Shirts mit Reißversch­luss und einer Daumenschl­aufe für die Finger. Da die beim Laufen besonders schnell auskühlen, sind Handschuhe ein Muss. Auch Stirnband oder Haube braucht es im Winter. Kälteempfi­ndlich sind auch die Oberschenk­el. Deshalb gibt es auch wintertaug­liche Laufhosen. Sie sind dicker und teilweise mit Windstoppe­rn versehen. Bei Kälte und Nässe rät der Experte übrigens auch zu Winterlauf­schuhen. Die sind robuster, wasserabwe­isend und haben meist Reflektore­n eingebaut. In der dunklen Jahreszeit sollten Läufer ja bekanntlic­h leuchten.

Beherzigt man die Anziehanle­itung, steht dem Laufen bei niedrigen Temperatur­en nichts mehr im Wege. Kalt wird es allerdings trotzdem. „In den ersten zehn Laufminute­n soll es Läufer leicht frösteln. Dann sind sie richtig angezogen“, sagt Bauernberg­er. Sollte es danach doch zu heiß werden, kann man eine Schicht ablegen. Dank sei dem Zwiebelpri­nzip.

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[ Clemens Fabry ] Laufen im Winter? Nur mit der richtigen Ausrüstung.
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