Don Francesco und Alessandro
Wenn
Don Camillo es allzu wild trieb und sein Bischof ihn aus der Po-Ebene in die unwirtliche, winterliche Alpenwelt strafversetzte, hatte sein alter Widersacher Camillo oft genug Mitleid mit dem schlitzohrigen Dorfpfarrer. Mit seinem kommunistischen Trupp stellte sich der Bürgermeister auf dem Bahnhof mit Würsten, Wein und allerlei Leckereien aus der Emilia-Romagna ein.
Als Kaunertaler kann das Alexander Van der Bellen (VdB) nachvollziehen. Vielleicht hat er Giovannino Guareschi gelesen, die Filme mit Fernandel und Gino Cervi gesehen – und in der Bibel geschmökert. Also brachte der Presidente drei Brotlaibe aus der Tiroler Heimat als Präsent mit zur Audienz bei Papa Francesco, dem Nachfahren piemontesischer Bauern mit Vorliebe für deftige Kost.
Der Agnostiker, ursprünglich Protestant, war angetan von der päpstlichen Spiritualität. Rom wartet seither auf ein Wunder: auf eine Brot- und Speckvermehrung; eine Vertreibung der Katzen aus dem Kolosseum; das Verschwinden der Müllberge – und irgendwann eine Päpstin. Dann würde Alessandro VdB mit den russischestnisch-holländischen Wurzeln womöglich zum Katholizismus konvertieren. Ein Lichtblick tut sich bereits auf: Die USA überlegen die Ausrichtung einer Fußball-Gegen-WM – mit den Azzurri, den Oranjes und den Austriaci. Ein Miracolo, fürwahr. (vier)