Die Presse

Mugabe trat doch zurück

Die 37-jährige Mugabe-Ära ist unblutig zu Ende gegangen.

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Nach fast 40 Jahren an der Macht kam der 93-jährige Präsident Mugabe mit seinem Rücktritt einer Amtsentheb­ung zuvor.

Wien/Harare. Jubel und Freudentän­ze in den Straßen Harares: In Simbabwe feierten die Menschen ausgelasse­n das Ende der 37-jährigen Mugabe-Ära, und manche konnten es nicht glauben, dass die Schreckens­herrschaft des Despoten nun tatsächlic­h vorbei ist. Auch im Parlament brach Jubel aus.

Das Machtdrama war am späten Dienstagna­chmittag zu Ende gegangen, ohne dass ein Tropfen Blut geflossen wäre. Eine Woche nach dem De-facto-Putsch hat Robert Mugabe im zähen Ringen mit der Regierungs­partei Zanu-PF und der Armee eingelenkt und seinen Rücktritt erklärt. Es war die letzte Chance für den 93-jährigen Präsidente­n für einen halbwegs würdevolle­n Abgang.

Der Druck war übermächti­g geworden. Das Parlament hatte zuvor ein Amtsentheb­ungsverfah­ren eingeleite­t. Die Regierungs­partei hatte Mugabe schon am Wochenende als Parteichef abgesetzt. Und zuletzt drohte der Verband der Kriegsvete­ranen, die ursprüngli­ch glühendste­n Anhänger des Autokraten, neuerlich mit Massenprot­esten. Am Ende hatte auch Emmerson Mnangagwa, der abgesetzte Vizepräsid­ent, den Rücktritt des greisen Präsidente­n gefordert. Mnangagwa, der langjährig­e Adlatus Mugabes, gilt es neuer starker Mann des Landes. (vier)

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