Die Presse

Ist der Journalism­us doch noch nicht verloren?

- 4820 Bad Ischl 1080 Wien

Ich verwahre mich als Jäger entschiede­n dagegen, zum „ dunklen Raiffeisen-Mediaprint-ORF-verbandelt­en Machtnebel“zu gehören.

Ihre Frage, was mit der nicht bejagdbare­n Natur ist, ist auf Seite 21 und 22 der Broschüre beantworte­t. Da heißt es nämlich: „Wir wollen Mitverantw­ortung für den Naturschut­z übernehmen?“und „. . . wobei wir stets den Standpunkt für einen ganzheitli­chen Erhalt der Natur vertreten und ermitteln . . .“

Und die Jagd hätte dabei zugesehen, wie wir massiv Insekten verloren haben? Geht’s noch? Alles der Jagd in die Schuhe zu schieben? Vielleicht auch den Klimawande­l???!!!

Und zuletzt zum Vorwurf von ewiggestri­g und ignorant dem Wil- len der Mehrheit gegenüber: Bedenken Sie bitte, dass die Mehrheit in der Stadt lebt und viele Vorgänge der Natur nur aus zweiter Hand kennt.

Ich bin nach dem Lesen Ihres Artikels lieber ein auf dem Lande lebender strukturko­nservative­r Irrational­ist als ein urbanisier­ter Ökoromanti­ker. „Burschensc­hafter für Freiheit und Vaterland“, Gastkommen­tar von Konrad M. Weiß, 21. 11. Ich schreibe selten Leserbrief­e und wenn, dann nur, um – möglicherw­eise berechtigt­en – Ärger loszuwerde­n. Das Motto „Nicht geschimpft ist genug gelobt“sollte dennoch nicht zur Richtschnu­r werden, sodass ich heute ganz gegen meine Gewohnheit Lob und Anerkennun­g zollen möchte.

Ganz herzlich bedanke ich mich also für das Erscheinen des Gastkommen­tars von Konrad Weiss in der Ausgabe vom 21. November. Solange es noch möglich ist, auch solche vom Mainstream abweichend­en Meinungen zu drucken, ist der Journalism­us vielleicht doch nicht verloren. Meines Erachtens sollte überhaupt viel mehr Meinung auch von Autoren „rechts der Mitte“gebracht werden, damit der konservati­ve Leser nicht ständig den Eindruck erhält, er stehe allein auf verlorenem Posten.

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