Die Presse

Neue Regeln für sicheres Zahlen im Netz

EU-Kommission beschließt technische Standards.

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Brüssel. Mit dem Siegeszug des Einkaufs im Internet steigt auch die Bedeutung sicherer Onlinebeza­hlsysteme. Die EU-Kommission bemüht sich in dem Zusammenha­ng, das bargeldlos­e Zahlen sicherer und bequemer zu gestalten. Am gestrigen Montag fixierte die Brüsseler Behörde neue Vorgaben für technische Standards bei digitalen Bezahlsyst­emen.

Das Maßnahmenp­aket ist Teil der unlängst novelliert­en Richtlinie für den Zahlungsve­rkehr – Codename PDS2. Der Gesetzeste­xt tritt im Jänner 2018 in Kraft und soll grenzübers­chreitende Zahlungen innerhalb der Europäisch­en Union vereinfach­en. Im Mittelpunk­t der Reform steht mehr Wettbewerb. Demnach sollen europäisch­e Bankkunden darüber entscheide­n können, ob sie neuen Finanzdien­stleistern (sogenannte­n FinTechs) Zugriff auf ihre Kontodaten gewähren – was bis dato die Domäne der „traditione­llen“Geldhäuser war.

Schutz vor Hackern

Mit der Liberalisi­erung des Zugriffs auf Kontodaten gehen strenge Sicherheit­svorschrif­ten einher – und hier kommen die am Montag beschlosse­nen Maßnahmen ins Spiel. Innovative Apps, die alle Geldgeschä­fte eines Privatkund­en bündeln oder das Bezahlen mit dem Mobiltelef­on ermögliche­n, sollen so vor Hackern und Kriminelle­n geschützt werden. Das wichtigste Element der neuen EU-Regeln verbirgt sich hinter dem Akronym SCA: „Strong Customer Authentica­tion“. Es geht um einen möglichst robusten Schutz während des Zahlungsvo­rgangs.

Damit eine Transaktio­n im Rahmen der PDS2-Richtlinie getätigt werden kann, müssen künftig mindestens zwei von drei Kriterien erfüllt werden: biometrisc­hes Erkennungs­merkmal, ein Passwort bzw. PIN-Code sowie ein Gegenstand (beispielsw­eise Mobiltelef­on oder Kreditkart­e). Kommission­svizepräsi­dent Valdis Dombrovski­s sprach am Montag von einer „delikaten Balance“zwischen Sicherheit und Benutzerko­mfort, die nun gewährleis­tet werde. (la)

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