Frau erstochen: Mann mit Kindern auf der Flucht
Bluttat. Eine 31-jährige Syrerin wurde durch mehrere Messerstiche getötet. Nach dem tatverdächtigen Ehemann wird gefahndet. Der 40-Jährige, der wegen Gewalt amtsbekannt war, ist mit den gemeinsamen vier Kindern verschwunden.
Wien. Eine 31 Jahre alte Frau ist am Sonntag in ihrer Wohnung in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus tot aufgefunden worden. Die Syrerin wurde durch mehrere Messerstiche getötet.
Als dringend tatverdächtig wird ihr 40 Jahre alter Ehemann gesucht, der mit den gemeinsamen vier Kindern verschwunden sei, sagte Polizeisprecherin Irina Steirer am Montag. Über seinen Aufenthaltsort gebe es vorerst keine Informationen.
Besorgte Angehörige der Frau hätten sich am Sonntag gegen 19 Uhr an eine Polizeiinspektion gewandt, nachdem sie zuletzt am Freitagabend Kontakt zu der 31-Jährigen gehabt hatten und die Frau danach nicht mehr erreichbar gewesen sei, sagte die Polizei- sprecherin. Daher seien Beamte zu der Wohnung in der Felberstraße gegangen und hätten dort die Leiche der Frau gefunden. Die Tatwaffe, ein Messer, sei neben der Toten gelegen.
Die Obduktion ist Steirer zufolge bereits durchgeführt worden. Über den Zeitpunkt der Tat machte sie keine Angaben, ebenso wenig über die Zahl der Stichverletzungen. Die vier Kinder des Paares sind den Informationen der Polizei zufolge elf, acht, sechs und fünf Jahre alt.
Wegen Gewalt amtsbekannt
Der 40-Jährige sei wegen Gewalt in der Familie amtsbekannt gewesen. Einmal sei über ihn ein Betretungsverbot verhängt worden. Das liege bereits einige Zeit zurück. Wie lang genau, wollte Steirer allerdings nicht sagen.
Dem Jugendamt zufolge dürfte der Syrer psychisch krank sein. In diesem Jahr sind nach Angaben der Behörden zwei Wegweisungen gegen den vierfachen Vater ausgesprochen worden. Nach der ersten im März schaltete sich schließlich das Jugendamt ein. Seiner Frau sei es mit Unterstützung von Behördenmitarbeitern gelungen, den Mann von der dringenden Notwendigkeit einer Behandlung zu überzeugen, sagte Jugendamtssprecherin Herta Staffa am Montag auf Nachfrage. Er sei ambulant in Therapie gewesen und habe Medikamente genommen.
Nach einem weiteren Vorfall im Sommer, der das zweite Betretungsverbot zur Folge hatte, habe er versprochen, die Therapie fortzusetzen und dies sogar per Unterschrift bekräftigt, so Staffa.
Man habe ihm klargemacht, dass er andernfalls seine Kinder verlieren würde. Seine Frau hatte bereits die Scheidung eingereicht, den Antrag aber später wieder zurückgezogen.
„Frau war starke Person“
„Die Frau war eine sehr starke Person. Sie hat ihren Mann als an sich sehr liebevollen Vater beschrieben“, sagte die Jugendamtssprecherin. Erst Ende Oktober habe sie berichtet, dass es ihm nun sehr gut gehe und das Familienleben ruhig und entspannt sei.
Staffa: „Was jetzt passiert ist und was die Hintergründe sind, das wissen wir nicht.“(red.)