Die Presse

Neuer Chef für Julius Bär

Banker. Der bisherige Konzernche­f trat plötzlich ab, die Aktie der Schweizer Bank gab daraufhin deutlich nach.

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Zürich. Beim Schweizer Vermögensv­erwalter Julius Bär kommt es überrasche­nd zu einem Wechsel an der Spitze. Der langjährig­e Konzernche­f, Boris Collardi, verlässt das Unternehme­n mit sofortiger Wirkung und wechselt als Teilhaber zur Genfer Privatbank Pictet, wie die beiden Institute am Montag mitteilten. Bei Julius Bär übernimmt Bernhard Hodler die Geschäftsl­eitung. Ob Hodler längerfris­tig Julius-Bär-Chef bleibt, steht indes nicht fest.

Bernhard Hodler sei für die „absehbare Zukunft“zum CEO ernannt worden, sagte Verwaltung­sratspräsi­dent Daniel Sauter. Der Verwaltung­srat werde als Teil der laufenden Nachfolgep­lanung einen Bewertungs­prozess für die langfristi­ge Führung einleiten. Abgezeichn­et hat sich der Wechsel nach Sauters Worten nicht. Er habe von Collardis Absichten am Wochenende erfahren. „Ein Rücktritt ist immer plötzlich.“

Collardi stand seit 2009 an der Spitze von Julius Bär. Bei Pictet tritt er voraussich­tlich Mitte nächsten Jahres an. Das Genfer Traditions­haus hat bislang sechs geschäftsf­ührende Teilhaber und verwaltete Ende September Vermögen in Höhe von 492 Milliarden Franken (421 Milliarden Euro). Mehr als 4200 Mitarbeite­r sind weltweit in 27 Geschäftss­tellen tätig.

An der Börse kam der Chefwechse­l bei Bär nicht gut an. Die Aktien lagen am Montag zeitweise sechs Prozent im Minus. (Reuters)

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