Raiffeisen will NÖM doch nicht verkaufen
Der Umbau des Beteiligungsportfolios sei abgeschlossen, sagt Raiffeisen-Holding-Chef Klaus Buchleitner.
Wien. Die Genossenschaft der niederösterreichischen Milchbauern (MGN), die derzeit 25 Prozent am Molkereikonzern NÖM hält, wird diesen doch nicht zur Gänze übernehmen. „Diese Transaktion findet nicht statt“, erteilte Klaus Buchleitner, Chef der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, am Mittwoch im „Klub der Wirtschaftspublizisten“, den Plänen eine Absage. Die Holding besitzt 75 Prozent an NÖM und zeigte sich noch im April gegenüber dem Wunsch der Milchbauern gesprächsbereit.
Laut Buchleitner soll die gegenwärtige Struktur der Holding erhalten bleiben. „Wir haben einen tiefgreifenden Umbau durchgeführt.“Der sei nun jedoch abgeschlossen, weil das Portfolio zwischen Industriebeteiligungen auf der einen Seite (Agrana, LLI, NÖM, Strabag) und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien auf der anderen „ausbalanciert“sei. Beide würden etwa die Hälfte zum Halbjahresergebnis von rund 200 Mio. Euro beisteuern.
Weniger Filialen in Wien
Strukturveränderungen stellt Buchleitner allerdings für die 26 selbst betriebenen Raiffeisen-Filialen in Wien in Aussicht. Diese sollen je nach Kundenfrequenz auf- oder abgewertet werden. Mittelfristig könnte die Zahl der Filialen auch auf 20 sinken. Noch vor fünf Jahren habe Raiffeisen etwa 40 Filialen in Wien betrieben. Einsparungen gab es auch in Niederösterreich. Hier reduzierten die Primärbanken die Filialzahl von 560 auf 480. Zudem wurden durch eine verbesserte Zusammenarbeit 35 Mio. Euro pro Jahr eingespart.
Einsparungen von bis zu 200 Mio. Euro für Raiffeisen in ganz Österreich soll wie berichtet die verstärkte Zusammenarbeit der Landesbanken bringen, die derzeit verhandelt wird. „Wenn es diese Synergiegenossenschaft gibt, werden wir mitmachen“, sagt Buchleitner. Details würden jedoch erst dann publik gemacht, wenn die Entscheidungen gefallen sind. Das soll in den kommenden Monaten der Fall sein. (jaz)