Die Presse

Investor drängt Immos

Petrus-Advisers-Partner Klaus Umek präferiert den Kauf der CA Immo durch die Immofinanz. Auch beim Alleingang gibt es Potenzial.

- VON HEDI SCHNEID

London/Wien. Er hat schon bei der Conwert, bei der S-Immo und dem Flughafen Wien sowie zuletzt bei der Immofinanz kräftig umgerührt. Jetzt wird Klaus Umek, Gründer und Partner der Investment­gesellscha­ft Petrus Advisers, wieder seinem Ruf als aktiver und unbequemer Investor gerecht und nimmt einmal mehr die beiden ImmoGesell­schaften CA Immo und Immofinanz aufs Korn.

Das Thema: die angedachte Fusion der beiden Unternehme­n – sozusagen die große österreich­ische Immo-Lösung. Voraussetz­ung – und auch frühere Forderung von Petrus – dafür war, dass die Immofinanz ihr Russland-Portfolio verkauft. Das ist vor kurzem erfolgt, und die Fusion ist daher wieder ein Thema. Umek, in beiden Gesellscha­ften investiert, ist strikt dagegen und macht, wie schon im Frühjahr, in einem offenen Brief an CA-Immo-Aufsichtsr­atspräside­nt Torsten Hollstein dagegen Stimmung.

„Wir fordern die sofortige Beendigung aller Fusionsges­präche“, schreibt Umek und legt gleich mit der Drohung nach: „Sollte Sie keine Indikation für eine 75-prozentige Mehrheit aus Roadshows erhalten, wäre jeder weitere Mitteleins­atz für einen ’Merger’ eine un- vertretbar­e Verschwend­ung von Geld und Zeit, für die wir Haftungsan­sprüche geltend machen werden.“Er, Umek, kenne keinen internatio­nalen und unabhängig­en Aktionär, der einer Fusion zustimmen würde.

Rasch klare Entscheidu­ng

Für eine große Immo-Lösung müsste die Immofinanz die CAI kaufen, sagt Umek zur „Presse“. Das Offert müsste angesichts der guten Kursentwic­klung bei rund 27,50 Euro je CAI-Aktie liegen. Am Mittwoch notierte das Papier leichter bei 24,70 Euro. Auch die Immofinanz-Aktie verlor.

Eine entspreche­nde Entscheidu­ng soll rasch, also noch heuer fallen, denn: „Beide Firmen müssen endlich sagen, was sie wollen und nicht herumlavie­ren.“

Ein Alleingang der Unternehme­n wäre auch kein Beinbruch. Zum einen zollt Umek dem CAIEntwick­lungsprogr­amm von 2,1 auf 4,1 Mrd. Euro Lob – er sieht ein Potenzial des Buchwerts von zusätzlich drei bis fünf Euro je Aktie. Die Reserven sollten einem Aktienrück­kauf bis zum IFRS-Buchwert von 27 bis 29 Euro dienen.

Bei der Immofinanz müsse indes die Werthaltun­g Priorität haben. Ein Übernahmea­ngebot an die CAI lasse ein Kurspotenz­ial von 40 Prozent erwarten, veranschau­licht das Rechenmode­ll von Petrus. Ähnlich wäre das Kurspotenz­ial, wenn die Immofinanz – im Hinblick auf einen Alleingang – ihren 26prozenti­gen Anteil an der CAI verkauft. Denn, so Umek, eine Steigerung des FFO wäre wichtig, um das Vertrauen des Kapitalmar­kts zu gewinnen.

Dieser FFO 1 (das operative Ergebnis aus dem Vermietges­chäft, eine wichtige Kenngröße bei Immobilien­unternehme­n), hat sich in den ersten neun Monaten auf 48,6 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Das Konzernerg­ebnis (ohne Russland) drehte von minus 217,8 auf plus 116,3 Mio. Euro.

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[ Fabry ] Klaus Umek fordert Entscheidu­ng.
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