Warten auf US-Steuerreform belastet Nerven
Der starke Euro verteuert die Exporte.
V erzögerungen bei der Verabschiedung der US-Steuerreform haben zum Wochenausklang an den Nerven der Anleger gezerrt. „Der Geduldsfaden der Anleger könnte langsam, aber sicher reißen, wenn Präsident Trump seine Steuervorhaben nicht durch den Senat bringt“, sagte dazu Timo Emden, DeutschlandChef des Onlinebrokers Daily-FX. „Trump ist unter Zugzwang und steht mit dem Rücken zur Wand.“
Daneben schlug Investoren auch die anhaltende Stärke des Euro, die Waren heimischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig macht, auf die Stimmung. Positiv ausgefallene Daten aus der Eurozone bewegten dagegen kaum. In der Eurozone kletterte der Index für die Industriestimmung auf den höchsten Wert seit rund 17 Jahren. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im November auf 60,1 Punkte.
Die Wiener Börse konnte sich am Nachmittag vom europäischen Abwärtstrend abkoppeln und drehte zurück ins Plus. Wichtige Unternehmensnachrichten waren aber dünn gesät.
Kursgewinne in einigen Indexschwergewichten gaben dem ATX jedoch Auftrieb. An erster Stelle lag die Vienna Insurance Group mit mehr als drei Prozent Wertgewinn. Indes büßten die Papiere des Autozulieferers Polytec mehr als fünf Prozent ein.