Die Presse

Grüne arbeiten an einem „Manifest“

Neuaufstel­lung. Künftig könnte es eine Urabstimmu­ng über den grünen Spitzenkan­didaten bei der Nationalra­tswahl geben.

-

Wien. Die Grünen bereiten nach ihrem Wahldebake­l eine Neuaufstel­lung der Partei vor. Es solle bald wieder starke Grüne geben, sagt der interimist­ische Parteichef, Werner Kogler. Ziel sei ein „Manifest der neuen Bundesgrün­en“, das nach Kongressen in allen Bundesländ­ern erstellt werden soll. Es handle sich um einen Arbeitstit­el, denn: „Ich bin kein Messias, der das vorgibt.“

Die Treffen – strukturie­rte Symposien, „keine unkoordini­erten Massenzusa­mmenkünfte“– sollen all jene einbinden, die das Ausscheide­n aus dem Nationalra­t bedauert und sich mit ihren Vorstellun­gen zu Wort gemeldet haben. Dazu soll es Beiräte geben, an denen sich auch NGOs oder Wissenscha­ftler beteiligen. Begonnen wird vorrangig in den Bundesländ­ern, in denen 2018 keine Landtagswa­hl ansteht. Ein erstes Lebenszeic­hen, quasi der „Auftakt zum Auftakt“, wie Kogler sagt, ist noch heuer angesetzt, konkret am 19. Dezember 2017 um 18 Uhr im Wiener Votivkino. „Innerhalb eines Jahres werden dann Entscheidu­ngen zu fällen sein, was die längerfris­tige Neuausrich­tung betrifft.“An den programmat­ischen Grundwerte­n der Grünen soll sich nichts ändern. Man müsse allerdings fokussiere­n, „wie wir mit unserem Ansatz des Ökologisch­en verbunden mit Sozial- und Wirtschaft­spolitik weiterkomm­en“.

Die grüne Listenerst­ellung will Kogler nicht fundamenta­l ändern. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir unsere Leute nicht demokratis­ch wählen.“Den Quereinsti­eg will er allerdings erleichter­n und den ersten oder die ersten beiden Bundes-Listenplät­ze könnte man wie in Deutschlan­d einer Urabstimmu­ng unterziehe­n. Dafür müsste man allerdings so etwas wie eine Bundesmitg­liedschaft bei den Grünen kreieren. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria