Die Presse

Was bleibt, ist der Vereinsrek­ord

Deutschlan­d. Der 1. FC Köln hat die schon länger erwartete Trennung von Peter Stöger vollzogen. Mit dem Abgang des Wieners endet auch eine Erfolgsges­chichte des Klubs.

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Köln. Am Sonntag, kurz vor 12.30 Uhr, gab der 1. FC Köln die einvernehm­liche Auflösung des Vertrages von Trainer Peter Stöger bekannt. Dabei ist das Aus des Wieners schon vor dem 2:2-Remis am Samstag bei Schalke festgestan­den. „Am Freitag war klar, dass das Spiel auf Schalke unser letztes wird. Um sich voll auf diese wichtige Partie fokussiere­n zu können, haben wir entschiede­n, dies erst am Sonntag zu kommunizie­ren“, teilte der 51-jährige Stöger mit. Bis zur Winterpaus­e wird Kölns bisheriger U19-Trainer Stefan Ruthenbeck übernehmen.

Stöger verabschie­dete sich nach 1635 Tagen im Amt, seit 14. Juni 2013 stand er in Köln an der Seitenlini­e, ist damit der längstdien­ende Trainer des Vereins seit Gründung der Bundesliga. 2014 schaffte er mit dem FC als Zweitliga-Meister auf Anhieb die Rückkehr in die Bundesliga. Unter Stöger erreichte Köln die Plätze zwölf und neun, in der vergangene­n Saison sogar Platz fünf, der nach 25 Jahren die Rückkehr in den Europacup bedeutete.

Seit Sommer 2017 ging es allerdings bergab. In der Liga rutschte die Mannschaft schnell ans Tabellenen­de und hat bis dato die Rote Laterne. Nach 14 Runden gelang noch immer kein Sieg, das Unentschie­den gegen Schalke brachte dem Traditions­team erst Punkt Nummer drei. Stöger hat damit den schlechtes­ten Saisonstar­t der Bundesliga-Historie hingelegt.

Aber nicht der Wiener, sondern Sportdirek­tor Jörg Schmadtke musste am 23. Oktober seinen Hut nehmen, Nachfolger gibt es noch keinen. Erst vor dem Spiel in Mainz am 18. November (0:1) wurde Stöger von der Klubführun­g mitgeteilt, dass man vorsorglic­h mit anderen Trainern Kontakt aufnehme. Am Freitag wurde schließlic­h die Trennung beschlosse­n. „Bis zuletzt haben wir gehofft“, meinte FC-Präsident Werner Spinner. Noch in Gelsenkirc­hen feierten die Fans ihren Coach mit Gesängen, die Stimmung war bis zuletzt fast ausschließ­lich pro Stöger.

Vergangene Woche hatte dieser in bemerkensw­erter Offenheit den internen Umgang im Verein kritisiert: „Wir haben uns schon von ein paar Werten, die wir in den letzten Jahren gelebt haben, ein Stück weit losgelöst“, hatte Stöger erklärt und eine baldige Entscheidu­ng gefordert. Sein Vertrag war bis Sommer 2020 datiert, Medienberi­chten zufolge kassiert er nun 750.000 Euro Abfindung. (joe)

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[ Imago ] Peter Stöger geht, für Kölns Klassenerh­alt will er „die Daumen drücken“.

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