Leistung nicht messbar – ist das wirklich so?
„Lehrer halten Leistungslohn für ,Populismus‘“, von Bernadette Bayrhammer, 30. 11. Gewerkschaftschef Paul Kimberger bringt sich schon gegen die künftige Koalition in Stellung und erklärt den Leistungslohn als „populistisch“und dass Kündigungen ohnehin schon möglich seien. Weiters stellt skurrilerweise ein Leser fest, dass die Leistungen der Lehrer überhaupt nicht messbar seien. Ist das wirklich so?
In einer Welt außerhalb des Kommunismus ist es das Normalste, dass z. B. ein Tischler oder eine Journalistin nach ihren Leistungen beurteilt werden, wobei ein wesentlicher Faktor dafür die Meinung der Kunden bzw. Leser sein wird. Warum sollte also für Lehrer (in der Sekundarstufe) nicht auch das Feedback der Schüler zur Leistungsbeurteilung herangezogen werden? Dabei könnten etwa die schlechtesten und besten Beurteilungen gestrichen werden, um „Ausreißer“zu eliminieren.
Auch ist es das Normalste der Welt, dass ein Tischler oder eine Journalistin ihren Job verlieren werden, wenn ihre Leistungen aus Kunden- bzw. Lesersicht längere Zeit schlecht sind. Nur bei den Lehrern ist es bisher anders. Denn es ist ein offenes Geheimnis (wohl der Macht der Gewerkschaft geschuldet), dass nach drei Jahren ein Lehrer praktisch unkündbar ist. Deshalb ist die obige Formulierung von Gewerkschaftschef Kimberger in der Möglichkeitsform. Eine Folge aus den genannten „Lehrer-Privilegien“ist nämlich, dass zwischen zehn und 20 Prozent der Lehrer ihren Job nicht ge- nügend erfüllen. Das könnte ein wesentlicher Grund dafür sein, dass bis zu 20 % der Schüler nach ihrer Schulpflicht die elementaren Kenntnisse des Lesens, Schreibens und Rechnens nicht beherrschen.
Die von Urschitz u. v. a. geforderte Exzellenz und Effizienz im Schulbereich ist daher wesentlich von einer 360-Grad-Leistungsbeurteilung der Lehrer und tatsächlichen Kündigungen der ungeeigneten Pädagogen abhängig. Dr. Thomas Opferkuch, 1090 Wien