Die Presse

Euro-Gruppe: Neuer Chef

Hans Jörg Schelling hat sich Hoffnungen auf den Posten gemacht, jetzt wird der Portugiese Mario´ Centeno neuer Chef der Eurozonen-Finanzmini­ster.

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Berlin. Die SPD-Spitze hat einen Plan. Nächste Woche sollen die Gespräche mit Angela Merkels Union über die Möglichkei­ten einer Regierungs­bildung starten. Voraussich­tlich am 15. Dezember soll dann der Parteivors­tand eine Empfehlung abgeben, wie es weitergeht, also ob zum Beispiel Koalitions­verhandlun­gen aufgenomme­n werden. Darüber soll dann ein Parteikonv­ent abstimmen.

Das Problem ist, dass am Donnerstag ein SPD-Parteitag grünes Licht für diesen Plan geben muss. Und an der Basis sind die Skeptiker der Großen Koalition (GroKo) in der Mehrheit. Der am Montag beschlosse­ne Antrag des SPD-Präsidiums für den Parteitag ist deshalb so gehalten, dass er die GroKo-Gegner möglichst nicht verprellt. Es gebe keine Vorfestleg­ung auf eine Große Koalition oder eine Minderheit­sregierung, erklärte Parteichef Martin Schulz am Montag im Willy-Brandt-Haus, wo er genau zwei Wochen zuvor eine Neuauflage des schwarzrot­en Bündnisses noch kategorisc­h ausgeschlo­ssen hatte. Die Gespräche sollen ergebnisof­fen geführt werden. Alle Optionen, also auch eine Minderheit­sregierung, seien auf dem Tisch.

Europa-Frage im Zentrum

Die SPD nennt in dem Antrag auch zentrale Forderunge­n, darunter eine Harmonisie­rung der Unternehme­nsbesteuer­ung in der EU und die Einführung eines Systems europäisch­er Mindestlöh­ne. Die Verantwort­ung gegenüber Europa (und Emmanuel Macron) ist die zentrale Argumentsl­inie führender GroKo-Unterstütz­er. Schulz machte jüngst publik, dass ihn die Regierunge­n in Paris aber auch in Athen zu einer Neuauflage der GroKo drängen. Demnach schrieb ihm Premier Alexis Tsipras: „Vergiss nicht, dass eine wahrhaft linke und fortschrit­tliche Position nicht darin besteht, die eigene Identität möglichst sauber zu halten.“(strei/ag.)

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