Die Presse

ÖVP und FPÖ gehen in die finale Woche

Ein Abschluss vor dem Wochenende gilt als unwahrsche­inlich, weil noch einige Themen offen sind.

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Wien. Zuletzt gab es Gerüchte, die besagten, dass die neue Regierung schon Ende dieser Woche stehen könnte. Aber das gilt in beiden Parteien als unwahrsche­inlich. Das lange Wochenende – von 8. bis 10. Dezember – werde man schon noch brauchen, um den Koalitions­pakt abschließe­n zu können, hieß es am Montag. Zumal es dann doch noch einige strittige Fragen zwischen ÖVP und FPÖ gibt: Inwieweit soll die direkte Demokratie ausgebaut werden? Welche Sozialvers­icherungen werden fusioniert? Wie stark greift man in die Sozialpart­nerschaft ein (Stichwort Pflichtmit­gliedschaf­ten)?

In all diesen Punkten gehen die Pläne der FPÖ weiter als jene der ÖVP. Und dann wäre da noch die Steuerrefo­rm als zentrales Projekt, über das am Montag verhandelt wurde. Ergebnisse wurden vorerst nicht bekannt gegeben. An die Öffentlich­keit wollen ÖVP-Obmann Sebastian Kurz und FPÖChef Heinz-Christian Strache erst wieder Mitte der Woche gehen, möglicherw­eise mit dem fertigen Justizkapi­tel, das angeblich eine Verschärfu­ng des Strafrecht­s vorsieht.

Stapelte Köstinger tief ?

Mittlerwei­le verhandelt jedenfalls nur noch die Steuerungs­gruppe um Kurz und Strache. Die 25 Fachgruppe­n haben ihre Berichte und Vorschläge Ende vergangene­r Woche abgeliefer­t. Die Chefverhan­dler treffen sich jetzt nahezu täglich, nicht immer in voller Besetzung, manchmal auch in kleinerer Runde, um das Tempo zu erhöhen. Nationalra­tspräsiden­tin Elisabeth Köstinger brachte zuletzt den 20. Dezember als möglichen Angelobung­stermin für die neue Regierung ins Spiel. Das könnte tiefgestap­elt gewesen sein. (pri)

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