Die Presse

Lufthansa will Niki „ohne Slots“übernehmen

Verzicht soll Bedenken der EU-Kommission zerstreuen.

-

Frankfurt. Die AUA-Mutter, Lufthansa, hat im EU-Kartellver­fahren weitgehend­e Zugeständn­isse gemacht, um die österreich­ische Air-Berlin-Tochter, Niki, doch noch übernehmen zu dürfen. Es geht dabei um die Start- und Landerecht­e (Slots). „Wir übernehmen eine Niki sozusagen ohne Slots, wenn es dann zum Okay der Europäisch­en Kommission kommt“, sagte Lufthansa-Vorstandsc­hef Carsten Spohr am Montag.

In Düsseldorf sollten gar keine Start- und Landerecht­e mehr bei dem österreich­ischen Ferienflie­ger bleiben, in Palma de Mallorca nur einige wenige, erläuterte der Chef des größten Luftverkeh­rskonzerns Europas auf Nachfrage.

Mit dem Verzicht auf Startund Landerecht­e will Lufthansa die wettbewerb­srechtlich­en Bedenken der Kommission gegen die Air-Berlin-Teilüberna­hme zerstreuen. In der vergangene­n Woche hatte der Konzern in Brüssel konkrete Vorschläge eingereich­t, wie der Wettbewerb gesichert werden könne.

Kommt vertiefte Prüfung?

Die Entscheidu­ngsfrist – auch zur Übernahme weiterer Teile der insolvente­n Air Berlin – läuft bis zum 21. Dezember. Die EU-Kommission könnte sich aber auch noch für eine vertiefte Prüfung entscheide­n, die dann noch einmal bis zu 90 Arbeitstag­e dauern würde.

Sollte die Übernahme der Niki mit ihren rund 20 Flugzeugen nicht genehmigt werden, greift nach Spohrs Worten ein Plan B. Er sehe vor, die Lufthansa-Tochter Eurowings in der gleichen Größenordn­ung aus eigener Kraft wachsen zu lassen. Das sei im Übrigen bereits unmittelba­r nach dem Ausscheide­n der Air Berlin aus dem Markt gelungen, sagte Spohr. Man solle die Bedeutung von 20 Flugzeugen angesichts einer Konzerngrö­ße von 750 Jets auch nicht überbewert­en. (APA/DPA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria