Die Presse

Über Änderungen darf nachgedach­t werden

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„US-Firmen lernen vom großen Zensor“, von Matthias Auer und Felix Lee, 4. 12. In dem fast ganzseitig­en Artikel sprechen sich die Autoren uneingesch­ränkt, ohne eine einzige auch nur ansatzweis­e kritische Reflexion gegen jegliche IT-Kontrolle aus. Für den darauf abzielende­n chinesisch­en Internetgi­pfel und die dazu „brav applaudier­enden“amerikanis­chen Konzernche­fs haben sie nur hämische Bemerkunge­n übrig.

Aus Anlass der Salzburger Bürgermeis­terwahl wird eine Seite vorher über Notwendigk­eit und Nutzen von Verboten, die natürlich auch zu kontrollie­ren sind, gesprochen: Dass Prostituti­on, Konsum legaler und illegaler

Drogen, Höchstgesc­hwindigkei­ten auf öffentlich­en Verkehrsfl­ächen und dergleiche­n mehr zum Nutzen aller gesetzlich geregelt sind, wird überwiegen­d gutgeheiße­n.

Ist eine gewisse Kontrolle des sicher einige reich und viele arm machenden IT-Bereichs wirklich nur in „autoritäre­n Regimen“denkbar und wünschensw­ert? Sind wir in der freien Welt mit all dem, was schon jetzt ohne Mühe im Netz gefunden werden kann, restlos glücklich und zufrieden? Die Mehrheit der Bevölkerun­g eher nicht, daher darf wohl über Änderungen nachgedach­t werden, auch – aber hoffentlic­h nicht nur! – „im Land der strengsten Zensur“. Dr. Josef Koch, 2130 Mistelbach

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